Unsere letzten Tage auf Formentera, zurück zum spanischen Festland

Um es mal schon vorweg zu nehmen, ich wäre gerne noch viel länger auf Formentera geblieben… Uns gefällt es hier einfach richtig gut, weil es viel natürlicher ist. Man findet nur selten grössere Hotelanlagen und die Leute, die hier Urlaub machen, ticken einfach irgendwie anders. Vor allem gefallen uns diese naturbelassenen Küsten und dieses herrliche türkise Wasser, was wir so wirklich nirgendwo anders auf den Balearen gefunden haben. Hier erscheint es einfach noch türkiser, noch einladender, man kann einfach nicht wiederstehen reinzuspringen. 

Als erste Bucht hatten wir die Bucht von Saona an der Westseite ausgesucht. Hier fanden wir bei dem vorherschenden Ostwind guten Schutz. Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir mit dem Beiboot zum Strand und sind an der Küste entlang dem Sonnenuntergang entgegen spaziert…voll romantisch 😉

Am kommenden Tag sind wir dann weiter in den Süden von Formentera gesegelt. In diese grosse halbkreisförmige Bucht wollten wir unbedingt zurück, denn hier hatte es uns letztes Jahr mit am Besten gefallen. Wir verbrachten wieder drei herrliche Tage hier.

Dann mussten wir leider den Ankerplatz wechselen und auf die Ostseite umsetzen, denn der Wind würde in der Nacht von Ost auf West drehen und mit ihm die Wellen. Da wir keine Lust auf eine ungemütliche Nacht hatten, machten wir uns schon am frühen Nachmittag auf den Weg.

Die Ostseite ist auch schön, aber viel besiedelter und vor allem auch viel felsiger. Es gibt fast keine Sandstrände oder -buchten, so dass Guy mich immer mit Chico mit dem Beiboot an Land bringen musste. 

Wir ankerten vor dem kleinen Dorf Es Calo.

Als der Wind wieder auf Nordost drehte, mussten wir erneut den Ankerplatz wechseln und steuerten jetzt die Nordwestseite an. Der Wind ist hier wirklich sehr wechselhaft und man muss oft den Ankerplatz wechseln, wenn man ruhig vor Anker liegen will. Die Balearen stehen dauernd unter dem Einfluss von verschiedenen Tiefs und Hochs, dann überragt das eine, dann das andere. Daher sind wahrscheinlich die Wettervorhersagen auch so oft falsch, weil es wohl sehr schwierig ist vorauszusehen, welches Wetterphänomen dominieren wird.

Im Nordwesten, vor der langen Sandzunge Ses Illetes, liessen wir den Anker fallen. Hier verbrachten wir wieder zwei wunderbare Tage.

Gerne wäre ich noch länger hier geblieben, aber wir mussten ja noch einmal nach Ibiza zurück…

Guy hatte noch vor der Anreise meiner Mutter ein paar Ersatzteile für Adesso bei Accastillage Diffusion bestellt und an dessen Shop in Sant Antoni auf Ibiza liefern lassen. Die Lieferzeit sollte maximal 10 Tage betragen, was perfekt gewesen wäre, denn wir waren ja sowiesou mit meiner Mutter rund um Ibiza unterwegs. Trotz mehrmaligem Nachfragen, bekam Guy leider immer nur die Antwort, dass das Paket noch nicht angekommen sei. Als er alles via Paypal stornieren wollte, kam Bewegung in das Ganze und es stellte sich heraus, dass das Paket an einen Bootsvercharterer, der sich direkt neben dem Shop befand, geliefert wurde 😦 . Die waren zwar so nett alles entgegen zu nehmen, sahen es aber leider nicht für nötig, das Paket im Shop abzugeben, sondern lagerten es bei sich im Büro.

Lange Rede kurzer Sinn…wir machten uns bei dem ersten brauchbaren Segelwind wieder auf den Weg Richtung Sant Antoni um unser Paket dann endlich abzuholen. Wir ankerten wieder in der Calò des Moro und genossen ein allerletztes Mal einen leckeren Curry bei unserem Lieblingsthairestaurant. 

Eigentlich hatten wir geplant am nächsten Tag wieder zurück nach Formentera zu segeln und noch ein paar schöne relaxe Tage hier zu verbringen, aber als Guy den Wetterbericht überprüfte, stellte er fest, dass wir am nächsten Tag perfekten Seitenwind für die Überfahrt nach Denía hätten und dass der Wind weiterhin sehr unbeständig für Ibiza-Formentera gemeldet sei, was zur Folge hätte, dass wir wieder jeden Tag den Ankerplatz wechseln müssten. So entschieden wir uns, früh am morgen, noch vor Sonnenaufgang, Richtung spanisches Festland aufzubrechen. Leider mussten wir schon relativ schnell feststellen, dass der vorausgesagte gute Seitenwind leider nicht vorhanden war. Nach 3 Stunden Fahrt, fast ausschliesslich unter Maschine, habe ich Guy sogar vorgeschagen op wir nicht wieder umdrehen und Formentera ansteuern sollten. Aber jetzt hatten wir schon einen beachtlichen Teil der Strecke hinter uns gebracht und entschieden weiter zu fahren, doch der Frust war gross 😦 

So gerne wäre ich noch ein paar Tage länger geblieben… wären da nicht diese vielversprechenden Windvorhersagen gewesen….grrr 😦

Schlussendlich sind wir praktisch die ganze Strecke motort und nur zeitweise waren die Segel eine kleine Hilfe. Wir waren froh als wir in der Marina von Denía angekommen waren. Drei Tage verbrachten wir hier und erkundeten die Stadt. 

Unser nächstes ZIel war Valencia. Auch hier verbrachten wir drei Tage. Am ersten Tag fuhren wir mit unseren Klappfahrrädern über gut ausgebaute Fahrradwege in die Altstadt von Valencia und schlenderten durch die Gassen von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Ziemlich schnell wurden uns die vielen Leute schon wieder zu anstrengend. Hier gibt es wirklich viele schöne Gebäude und Türme und vor allem Kirchen (denn Kirchen gibt es hier fast an jeder Ecke) zu bewundern.

Torres de Serranos
Plaza de la Virgin

Wir fühlten uns ein bischen „erschlagen“, denn Valencia ist echt gross. Chico hatten wir auf Adesso gelassen, er hätte sich in dem ganzen Trubel auch wirklich nicht wohl gefühlt. 

Am nächsten Tag sind wir mit unseren elektrischen Tretrollern in die „Ciudad de les Arts i les Ciències“ gefahren, wo es wirklich atemberaubende, fast surreale Gebäude zu bewundern gibt. Hier konnten sich kreative Architekten auf jeden Fall voll ausleben… 

Den Abend verbrachten wir wieder an der Strandpromenade am Nordufer des Hafens.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden, unser nächstes Ziel war der Hafen von Borriana. Hier planten wir nur einen Zwischenstopp von einer Nacht einzulegen, abends gemütlich essen zu gehen um morgens entspannt weiter zu fahren. Die Ernüchterung war dann aber ziemlich gross , denn als wir durch das Dorf schlenderten, mussten wir ganz schnell feststellen, dass kein Restaurant geöffnet hatte. Entweder waren sie schon komplett geschlossen wegen Saisonende oder sie hatten montags geschlossen (und wir waren Montag…). So war ich froh, dass ich noch einen Vorrat Lasagne im Kühlschrank hatte auf den ich spontan zurückgreifen konnte.

Heute morgen fuhren wir dann weiter Richtung Orpesa. Den ersten Drittel der Strecke konnten wir sogar richtig flott unter Segel zurücklegen, dann aber schlief der Wind ein und kam dann genau von vorne. Also weiter unter Maschine…

Bucht von Orpesa

In Orpesa angekommen, mussten wir ganz schnell feststellen, dass auch hier inzwischen fast alles geschlossen ist. Heute mittag liefen wir ziemlich lange durch die Strassen bevor wir ein geöffnetes Restaurant entdeckten… leider kein wirklicher Gaumenschmaus. Doch das Hafenrestaurant, an dessem Steg wir mit Adesso liegen, hat geöffnet, so dass wir heute abend keine 10 Meter weit zu gehen hatten bis zu unserem Tisch 😉 So gab es heute Abendessen mit Blick auf Adesso…

Morgen wollen wir nach dem Frühstück weiter nach Peñíscola, ungefähr 20 sm weiter nördlich. Danach geht es im Prinzip weiter nach Sant Carles de la Rapida,wo wir einen Liegeplatz für die Wintermonate reserviert haben. Aber dazu mehr im nächsten Blog.

Raymonde

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