Wir hatten uns entschlossen noch einen Tag länger vor Ses Covetes vor Anker zu bleiben, denn gemeinsam mit den Flamingos wollten wir noch einmal im Bar Esperanza zu abend essen. Am kommenden Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Ostseite, denn unser mittelfristiges Ziel war ja die Überfahrt nach Menorca. Der Anker fiel in der wunderschönen Bucht von Mondragó, die aber leider schon total überfüllt war. Wir entschlossen uns daher etwas weiter draussen vor der Nebenbucht Caló des Borgit zu ankern. Beide Buchten liegen eingebettet in einem Naturschutzgebiet. Hier gibt es zahlreiche Wanderwege durch die Pinienwälder mit tollen Ausblicken auf beide Buchten. Am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang machte ich mich mit Chico auf Entdeckungstour.




Leider war die Nacht nicht wirklich erholsam denn als der Wind nachlies, drehte sich Adesso seitlich in die Wellen, die uns hier leider ziemlich ungeschütz erreichten und rollte stundenlang von einer Seite auf die andere. So verliessen wir die Bucht schon nach dem Frühstück um weiter nördlich, in der Cala de S’Aguila, einen letzten Stopp einzulegen, bevor es am kommenden Tag weiter nach Menorca ging.
Leider war kein Wind für die Überfahrt nach Menorca vorausgesagt, so dass wir die 25 SM motoren mussten, aber es hätte auch nichts gebracht, noch länger hier vor Anker zu bleiben, denn auch die nächsten Tage war kein günstiger Wind angekündigt, im Gegenteil.
Unsere erste Bucht die wir ansteuerten auf Menorca war die Cala Son Saura. Als wir ankamen, mussten wir wieder etwas weiter draussen bleiben, da schon viele Boote vor Anker lagen, aber am kommenden Morgen, als die ersten wegfuhren, sicherten wir uns einen schönen Platz in „erster Reihe“. Mir hat die Bucht sehr gut gefallen, da sie absolut naturbelassen war und nur von Pinienbüschen/-bäumen und Überresten von alten militärischen Abwehranlagen umringt war.

Erst nach ein paar Tagen erwachte in uns wieder der Drang etwas Neues zu entdecken und so entschlossen wir uns weiter zur Cala Macarella zu fahren. Die Beschreibung anderer Segler auf Navily war überaus vielversprechend und wir sollten definitiv nicht enttäuscht werden. Wieder verbrachten wir mehrere Tage hier, denn bis jetzt war dies mit Abstand die oder eine der schönsten Buchten wo wir bis jetzt geankert haben.











Sehr traurig machte es uns allerdings, dass nach zwei Tagen südlicheren Winden, Unmengen von Plastik in diese herrliche Bucht hereingeschwemmt wurde. Am Anfang fischten wir noch alles raus was an Adesso vorbeischwamm, aber nachher schwamm wirklich überall Plastikzeug. Meiner Meinung nach wurde das ganze Zeug von Afrika bis an die Südküste Menorcas getrieben, denn ich fischte unter anderem einen alten Reis- oder Mehlsack heraus mit arabischer Schrift. Die spanische Regierung investiert definitiv schon viel in die Säuberung der Strände (jeden Morgen sieht man Angestellte die Strände säubern) und der Meere (kleine gelbe Boote fahren durch die Buchten und fischen mit Netzen den Plastik raus, den sie an der Oberfläche entdecken), aber ich bezweifele, dass das so wirklich in den Griff zu bekommen ist :-(.
Heute morgen sind wir die 1,5 Sm weiter zu Cala Galdana gefahren. Hier waren wir jetzt heute morgen wieder ein bischen einkaufen und für heute abend haben wir einen Tisch im Restaurant Sa Lluna reserviert. Hoffentlich eine gute Wahl…
Morgen wollen wir dann wieder weiter. Wohin genau wissen wir noch nicht. Ein paar schöne Buchten haben wir im Visier. Wo unser Anker morgen fallen wird, hängt schlussendlich davon ab wo wir einen guten Platz finden…
Bis dann
Raymonde