Vom Norden zur Ostseite Ibiza’s

Als wir in Cala Basse ankerten, wurden wir spontan von einem niederländischen Ehepaar auf ein Bier eingeladen. Sie meinten verschmitzt, sie hätten sich noch nie mit luxemburgischen Seglern ausgetauscht…ob wir Lust hätten vorbei zu kommen… Prompt schnappten wir uns das SUP und paddelten die paar Meter zu der ALANI rüber. Bis Sonnenuntergang sassen wir gemütlich zusammen und plauderten über Erfahrungen, Pläne, gute Restaurants und schöne Buchten. Sie bestärkten uns darin, auch die Ostseite zu erkunden und verrieten uns welche Buchten ihnen am Besten gefielen. 

Eine dieser Buchten, die Calò des Porcs, steuerten wir am kommenden Tag an. Ich hatte diese Bucht nicht in meiner engeren Auswahl, weil kein Strand vorhanden ist und es mir so schwierig erschien mit Chico an Land zu kommen. Aber da die beiden uns bestätigten, dass es bei den Fischerhäuschen durchaus möglich ist an Land zu kommen und es wunderschöne Spazierwege rund um die Bucht geben würde, haben wir uns entschieden diese Bucht an der Nordseite anzusteuern. Den grössten Teil der Strecke konnten wir mit unserem Leichtwindsegel zurücklegen. Es war sehr angenehm und wir genossen die Fahrt. In der Bucht angekommen, ankerten wir auf hellem Sand neben zwei anderen Booten. Die Bucht war schon impressionnant, fast total umschlossen mit sehr hohen Felswänden. 

Ganz hinten rechts gab es ein kleiner Kieselstrand und links neben den Fischerhäuschen befanden sich im Hang drei super Villen eingebettet in einem wunderschönen gepflegten Garten. Am späten Nachmittag, als die Sonne schon tiefer stand, fuhren wir an Land und machten einen ausgeprägten Spaziergang oben an der Bucht entlang. Von hier aus hatten wir einen genialen Blick über die ganze Buch und Adesso wirkte von hier aus ganz klein. 

Nach zwei Nächten ermöglichte uns der Wind endlich weiter Richtung Osten zu segeln. Wir umrundeten den „Punta des Moscarter“ mit dem gleichnahmigen Leuchtturm, zu dem wir ja schon einmal gewandert waren, als wir in Portinatz geankert hatten. An jenem Tag haben wir den Ausblick auf’s Meer genossen und jetzt umgekehrt.

Unsere erste Ankerbucht an der Ostseite war die Cala de Sant Vincent. Hier gibt es einen grossen schönen Sandstrand, einige Restaurants, ein kleiner Supermarkt, viele Wohnblöcke und zwei grosse Hotels deren Architektur leider nicht zur Verschönerung der Bucht beitragen…Schade.

Bei unserem Entdeckungspippispaziergang mit Chico fiel uns aber ein Restaurant auf Anhieb positiv auf, das „The Boat House“. Schon von aussen gefiel uns das Flair und die Deko. Wir zögerten nicht lange und reservierten einen Tisch für abends. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Das Essen war super, die Bedienung sehr nett und das Ambiente mit den unzähligen alten Schiffreliquien und anderen maritimen Dekorationsgegenständen war einzigartig.

Wir haben einen sehr schönen Abend hier verbracht und die tolle Stimmung genossen.

Am nächsten Tag ging unsere Entdeckungsreise an der Ostseite weiter Richtung Süden. Wir entschieden uns vor dem langen naturbelassenen Strand vor Roco des Paller des Camp zu ankern.

Wir waren diese Nacht das einzige Boot vor diesem langen Strand, der abends, sobald die Sonne hinter den Felsen verschwunden war, menschenleer wurde. 

Morgens weckten mich die ersten Sonnenstrahlen und als ich aus dem Fenster blickte, hatte ich diese tolle Sicht auf den Sonnenaufgang…

Dann hällt es mich nicht mehr lange unter der Decke und ich verspüre den Drang raus zu gehen um diese spezielle Morgenstimmung zu geniessen. Diese Stille kurz nach Sonnenaufgang hat etwas Magisches. Die Pinien- und Rosmarindüfte werden durch die Restfeuchtigkeit in der Luft leicht verstärkt, das leichte Plätschern der Wellen, das Quiecken der Möwen…für mich, die schönste Tageszeit. Eigentlich war ich früher ja immer ein Morgenmuffel, aber jetzt auf Adesso geniesse ich die frühen Morgenstunden. Aber ist es natürlich auch ein ganz anderes Gefühl aufstehen zu müssen um rechtzeitig auf der Arbeit zu sein oder freiwillig aufzustehen um den Tagesbeginn in aller Ruhe zu geniessen. Bis jetzt habe ich den Schritt in unser „neues“ Leben auf jeden Fall noch keinen Moment bereut. Im Gegenteil, inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich wirklich lebe und nicht nur funktionnieren muss. 

Dieses Bild entstand beim Morgenchicopippispaziergang…richtig toll wie ich finde.

Unser nächster Ankerstopp an der Ostseite war die Bucht Santa Eulària des Rio. Hier war es ziemlich eng und es gab viele Untiefen, aber Guy fand einen guten Ankerplatz für Adesso. Santa Eulària ist eine schöne, sehr angenehme Stadt wo es an nichts fehlt. Es ist ziemlich touristisch, aber die lange Strandpromenade mit den super schönen gepflegten Grünanlagen mit tollen Palmen und vielen Blumen verleiht dem Ganzen einen besonderen Charme.

Am Hafen befand sich ein indisches Restaurant in dem wir abends noch den letzten Tisch ergattern konnten. Das Essen hier war vorzüglich. Anschliessend schlenderten wir noch ein bischen an der Promenade entlang und liessen das Getummel auf uns einwirken. Unterschiedlicher könnten die Abende kaum sein. Am vorigen Abend lagen wir noch einsam vor dem langen naturbelassenen Strand, keine Menschenseele weit und breit und hier pulsiert das Leben. Die Abwechslung macht’s, beides ist schön. Am Morgen war ich joggen und habe ein paar Eindrücke entlang des Rundweges „Del Rio“ im Bild festgehalten.

Pont Vell

Im Moment ankern wir in der Cala Longa, einer fjördartigen Bucht nur 2 Seemeilen südlich von Santa Eulària. Hier gibt es einen schönen Sandstrand, ein paar Restaurants und Geschäfte und sehr viele Ferienwohnungen und einige Hotels, die aber, in meinen Augen, die besten Jahre hinter sich haben und ziemlich renovierungsbedürftig sind. Hier ist eher alles auf Masse anstatt auf Klasse ausgelegt, so empfinde ich es. Aber die Bucht an sich ist sehr schön, klares Wasser, viele Fische und Seegras. Heute mittag plane ich auf jeden Fall noch einen Schnorchelausflug. Morgen soll es wieder Richtung Norden gehen und wir freuen uns schon auf den Besuch einer guten Freundin, die eine Woche mit uns auf Adesso verbringen wird. 

Dazu mehr im nächsten Blog.

Danke für’s Lesen.

Raymonde

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