Portugal…

Wie in meinem letzten Blog angekündigt, schreibe ich diesen aus Portugal, genauer gesagt aus Figueira da Foz, wo wir gestern Nachmittag angekommen sind.

Unserer erster Stopp in Portugal war aber PORTO. Wir waren ja am späten Nachmittag in Baiona gestartet und wollten die 80sm bis nach Porto in einer Nachtfahrt hinter uns bringen. Warum eine Nachtfahrt? Dies hatte mehrere Gründe: 1. waren wir so sicher bei Tageslicht in Porto anzukommen. Wir rechneten mit ungefähr 16 Stunden Fahrt. Wenn wir am späten Nachmittag losfahren, würden wir morgens gegen 10 Uhr in Porto ankommen. Diese Zeitrechnung ging auch soweit auf, allerdings nur weil wir weite Strecken den Motor mitarbeiten liessen. Der Wind war nämlich wieder einmal viel schwächer als vorhergesagt. Ein 2. Grund warum wir uns entschieden über Nacht zu segeln war Chico. Da er sich ja immer noch nicht auf Adesso erleichtern will, fällt es ihm über Nacht leichter die Stunden zu „überstehen“, wenn es dunkel ist und er eher im Schlafmodus ist als bei Tage. Ausserdem konnte ich während des Tages und vor unserer Abfahrt noch einen längeren Spaziergang mit ihm machen und ihn mit dem Ball auspowern, was bei einer sehr frühen Abfahrt am Morgen eher schwierig gewesen wäre.

Meine erste Nachtfahrt auf Adesso war dann aber leider weniger angenehm als erhofft, denn die 2 Meter Wellen von schräg hinten und der recht schwache Rückenwind rüttelten Adesso unentwegt von einer Seite zur anderen. Wir fuhren ständig ein bischen schlangenförmig, weil der Autopilot Mühe hatte Adesso auf seiner Route zu halten. Wäre der Wind, so wie vorhergesagt stärker gewesen, dann hätten wir mehr Fahrt gehabt und wären weniger hin-und her geschüttelt worden… war aber nicht der Fall 😦 So dauerte es natürlich auch nicht wirklich lange bis ich wieder „out of ordre“ war und mich mit Chico in der Koje vergrub. Armer Guy, er war also wieder alleine am Steuerstand…sorry Guy. Ich hoffe jetzt wirklich, dass die nächste Nachtfahrt endlich angenehmer wird und ich, wenigstens ein bischen, Ausguck halten und behilflich sein kann. Ob wir in den nächsten Wochen an der Atlantikküste aber noch einmal eine Nachtfahrt einplanen, das weiss ich noch nicht. Ich bezweifele es eher, denn bis jetzt hatten wir noch keinen Tag den Wind, der vorausgesagt war. Erst wenn wir am Ankerplatz oder am Hafen ankommen, dann frischt er auf 12-15 Knoten auf…vorher 6 Stunden lang fast nichts… Wir fragen uns schon inzwischen ob wir vielleicht Neptun noch einmal einen Schluck ausgeben sollen, denn irgendwie zeigte er uns in den letzten Tagen immer wieder den Mittelfinger.

Wir waren also so gegen 10 Uhr in MARINA DOURO in PORTO angekommen. Auf der Naviliy App waren die User voller Lob für die Frau am Empfang im Hafenbüro und ich muss zugeben, die Frau war wirklich top. Richtig nett, zuvorkommend, gab alle Infos über den Hafen, das Fischerdorf, über Porto. Super Service! Ich würde behaupten, der beste bis jetzt. Schwer zu toppen!

Den ersten Abend wollten wir in einem der kleinen Restaurants im Fischerdorf S. Pedro da Afurada zu Abend essen. Doch das gestaltete sich leider als eine Sache der Unmöglichkeit, denn fast alle Restaurants, die mittags noch überall ihre Tische und Stühle aufgestellt hatten und um 16Uhr noch voll mit Leuten sassen, die waren abends alle zu. Nur ein paar waren geöffnet und da hatten sich lange Warteschlangen gebildet. Darauf hatten wir dann auch keine Lust, so dass wir die Reste des Vortages auf Adesso aufwärmten um danach relativ schnell in die Koje zu fallen.

Am nächsten Tag stand Porto auf dem Plan. Wir wollten einen Tag Porto by Day und den folgenden Tag Porto by night erkunden. Um uns und Chico unnötigen Stress zu vermeiden, hatten wir entschieden Chico nicht mit nach Porto zu nehmen. Nach einer ausgiebigen Pippispielrunde mit Chico, haber wir uns mit unseren elektrischen Rollern auf den Weg Richtung Porto gemacht haben. Im nachinein wissen wir auch, dass es definitv die beste Entscheidung war, Chico auf Adesso zu lassen. Der ganze Tumult, die vielen Leute, das alles hätte ihn nur gestresst…und uns auch. Es war den grössten Teil des Tages etwas bedeckt, so dass wir uns auch keine Sorgen über zu hohe Temperaturen auf Adesso machen mussten. 

An der Ponte Luiz I ketteten wir unsere Roller nach ungefähr 3,5km am Geländer fest und haben uns per pede auf Erkundungstour durch die vielen Strassen und Gassen gemacht. Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, hier einige der vielen Eindrücke die wir in Porto sammelen konnten.

Ponte Luiz I
Rio Douro
Tramtrasse oben auf der Ponte Luiz I
Bekannte Fassaden entlang des Douro
Plaza Cubo di Ribeiro
„typisch Portugal“
Bahnhof von Porto
Fassade mit den bekannten weiss-blauen Kacheln
Einer von vielen Tunnelbögen
Portokombi Nata d’Ouro & Portwein

Am nächsten Tag stand dann eine Laufrunde zu der Praia de Lavadores auf dem Programm und mittags kam ein Arbeitskollege von Guy uns mit seiner Frau besuchen die auch gerade in Porto Urlaub machten. Danach noch eine Pippirunde mit Chico und dann machten wir uns wieder auf den Weg mit unseren Rollern um Porto by night zu entdecken. Porto ist wirklich eine schöne Stadt und sicher einen Besuch wert. Abends bezaubert sie einen mit ihren vielen Lichtern und beleuchteten Fassaden. Wir haben die tolle Stimmung genossen und liessen den abend, wie kann es anders sein in Porto, mit einem Glas Portwein von Tawny ausklingen. 

Porto by night

Nach drei Tagen verliessen wir Porto um weiter Richtung Süden zu segeln, oder besser zu motorsegeln oder zu motoren, denn wieder war der Wind zu schwach um Adesso nach vorne zu schieben. Wir hatten Aveiro oder genauer den Ort Saō Jacinto als Zwischenetappe ausgewählt. Hier wollten wir ankern um dann gegebenfalls Aveiro besichtigen zu gehen. Aber dies sollte sich als ziemlich umständlich erweisen (Fähre, Bus und dann mit Chico…). Zudem gefiel uns Saō Jacinto wirklich gar nicht (Industriegebiet auf der einen Seite, Militärgebiet auf der anderen, unruhiger Ankerplatz, viel Strömung und das kleine Dorf, total heruntergekommen), so dass wir uns entschieden am nächsten Tag sofort weiter nach Figueira da Foz zu motorsegeln (denn zum Segeln hatten wir wieder nicht genug Wind!). Figueira da Foz ist eine recht grosse Stadt und doch sehr touristisch.

Figueira da Foz

Es gibt viele Restaurants, Geschäfte usw. aber mehr als zwei Tage wollen wir hier jetzt nicht bleiben. Morgen soll es weiter gehen Richtung NAZARE.

Dazu dann später mehr.

Raymonde

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