Freitag nachmittag haben wir wieder schnell unsere Taschen gepackt und uns auf den Weg nach Lelystad gemacht. Natürlich haben wir auch dieses Mal wieder die unzähligen Baustellen verflucht. Ohne die könnten wir es echt in 4 Stunden schaffen, aber so, unmöglich.
Aber, wenn wir dann angekommen sind, dann schliesst sich der Alltagsvorhang hinter uns und wir freuen uns auf ein schönes entspanntes Wochenende.
Da das ganze Wochenende über Nordwind angesagt ist, haben wir beschlossen nach Monnickendam zu segeln, noch Neuland für Calimero. Am Samstag morgen sind wir aber nicht sofort los, sondern haben uns dem Putzen von Calimero gewidmet und dies war auch dringend notwendig. Nach einer guten Stunde schrubben, wischen und staubsaugen, waren wir mit dem Ergebnis so einigermassen zufrieden. Natürlich hätten wir noch länger und intensiver putzen können, aber wir wollten ja auch noch etwas anderes erleben an diesem Wochenende. Kurze Zeit später machten wir die Leinen los. Am Anfang mussten wir noch hoch am Wind segeln um die Sperrzone vor Lelystad nördlich zu umfahren, doch danach konnten wir flott auf Halbwindkurs Richtung Monnickendam rauschen. Die Wetterfee meinte es auch gut mit uns, denn wir bekamen keinen Tropfen Regen ab und nach und nach kam immer mehr die Sonne zum Vorschein. Diese sollte uns auch dieses ganze Wochenende wieder treu sein. Super 🙂
In Monnickendam angekommen haben wir über Telefon eine Box angefragt, so ersparten wir uns das Anlegen am Meldesteiger.
Doch an der Box angekommen, meinte Guy sofort, dass die doch ziemlich eng sei…wir tasteten uns langsam ran und Guy sollte Recht behalten. Die Box war definitiv zu eng. Also rief ich erneut an und bei der zweiten Box, die man uns zuteilte, klappte dann auch die Breite. Nach dem Besuch beim Hafenmeister, widmeten wir uns dem obligatorischen Anlegebier und einer kleinen Stärkung 😉
Danach machten wir uns mit Chico auf Erkundungstour durch Monnickendam und hielten auch schon Ausschau nach einem geeigneten Restaurant für den Abend. Ein kleines Restaurant mit thailändischer Küche weckte unser Interesse, denn wir hatten keine Lust auf die typischen Speisen, die man fast überall in den Niederlanden angeboten bekommt : Spareripps, Schwein- oder Hünchenspiess mit Erdnusssosse, Hamburger…
Monnickendam hat einen schönen alten Ortskern und ist wirklich einen Besuch wert. Viele schmale Strassen mit den alten krummen niedrigen Häusern, kleine Brücken die stilvoll restauriert wurden. Hier ein paar Eindrücke :
Mir hat es hier sehr gut gefallen. Den Abend haben wir in dem thailändischen Restaurant ausklingen lassen. Wir hatten Glück, denn als wir ankamen war das Restaurant schon gerammel voll, doch wir konnten den letzten Tisch ergattern und Chico war auch willkommen. Die Bedienung brachte ihm sofort eine grosse Schüssel mit Wasser, vielleicht zu gross, denn so richtig traute sich Chico nicht an das Wasser ran. Ich hätte ihn darin baden können ;-). Das Essen war hervorragend und sollten wir wieder nach Monnickendam kommen, dann werden wir diesem Thai bestimmt wieder einen Besuch abstatten.
Am Sonntag morgen bin ich mit Chico auf Pippitour und habe danach frische Brötchen und Croissants besorgt. Denn hier gab es einen Bäcker, der sonntags geöffnet hat. Sehr gut ! Dementsprechend gross war dann auch der Andrang…
Nach einem gemütlichen Frühstück, haben wir Calimero wieder klar gemacht. Unser Ziel heute : Flevomarina im Ijsselmeer. Der Wind kam leider nicht wie angekündigt aus Norden sondern eher aus Nordost. So mussten wir hoch am Wind segeln und einmal aufkreuzen bis wir Kurs Richtung Houtribschleuse einschlagen konnten. Im letzten Drittel der Strecke wurde es dann richtig sportlich, denn der Wind wehte mit 25-28 Knoten und Calimero flog mit mehr als 7,5 Knoten durchs Wasser. Guy stand ein Grinsen im Gesicht 😉
In der Schleuse wurde es dann richtig voll, viele waren an diesem Sonntag nachmittag auf dem Weg vom Markermeer ins Ijsselmeer in ihren Heimathafen. Doch alles klappte ohne Probleme. So langsam sehen wir diese ganzen Schleusemanoeuver auch viel gelassener, der Adrenalinpegel bleibt im grünen Bereich 😉
Flevomarina hat uns als Hafen sehr gut gefallen, gross, modern, sauber und man kann hervorragend in der Umgebung mit Chico am Deich entlangspazieren. Südlich vom Hafen gibt es auch einen Strand mit Beachvolleyballfeld und einer Strandbar. Hier ist im Hochsommer bestimmt viel los. Eigentlich ist der Strand für Hunde nicht erlaubt, aber es waren mehr Zweibeiner mit Hund als solche ohne auf dem Strand. So sind auch wir mit Chico zum Strand. Keiner hat sich daran gestört gefühlt und Chico war natürlich voll in seinem Element. Er rannte durchs Wasser, sprintete seinem Ball nach, buddelte im Sand…
Wieder bei Calimero angekommen, musste Chico aber eine Dusche über sich ergehen lassen, denn so voller Sand konnte er definitiv nicht mit aufs Boot kommen. Danach kamen die Zweibeiner dran…
Nach dem Abendessen im Hafenrestaurant haben wir noch einen romantischen Spaziergang am Deich entlang gemacht und den wunderschönen Sonnenuntergang genossen.
Am Montag morgen mussten wir dann leider wieder Richtung Lelystag aufbrechen, denn auch dieses Wochenende neigte sich wieder dem Ende zu und die Pflicht ruft 😦
Raymonde
Hallo Raymonde,
Deine Formulierung „…wenn wir dann angekommen sind, dann schliesst sich der Alltagsvorhang hinter uns“ gefällt mir sehr gut. Mir geht es genauso, wenn ich am Segelboot bin. Die Sorgen des Alltags bleiben an Land, sobald man den Hafen verlässt.
Gruß,
Kerstin
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