Am Freitag nachmittag haben wir wieder das Auto vollgepackt und uns auf den Weg nach Lelystad gemacht.
Diesmal im Gepäck : unser neuer Aussenborder, der I-PROPULSION SPIRIT 1.0. Lange genug lag er jetzt im Keller. An diesem Wochenende wollen wir ihn jetzt endlich testen.
Nach unendlich erscheinenden 4 ¼ Stunden mit viel Verkehr, Baustellen und einem gesperrten Teilstück der A2 waren wir dann endlich wieder bei Calimero angekommen. Wie schön wäre es, wenn wir uns einfach von Luxemburg nach Lelystad beamen könnten…
Am Samstag morgen hat Guy den neuen Compass eingebaut (der alte war leider undicht geworden und musste ersetzt werden). Währendessen habe ich Calimero wieder ein bischen von seinem Schmutz befreit. Schon erschreckend, jetzt sind erst 2 Wochen vergangen seitdem Guy das ganze Schiff mit dem Hochdruckreiniger wieder auf Vordermann gebracht hat, aber schon hat sich wieder überall Staub und Vogelkacke übers Schiff verteilt.
Nachdem Calimero wieder schön sauber war, bin ich noch mit Chico auf Pippitour und Guy hat alles vorbereitet um auszulaufen. Wir haben uns entschieden nach Voledam zu segeln und vom raumen Wind zu profitieren um das erste Mal unseren Genacker auszuprobieren.
Das letzte ganze Jahr hatten wir immer wieder vor den Genacker anzuschlagen, aber irgendwie sollte es nie dazu kommen. Entweder herrchte zuviel Wind oder er kam aus der « falschen » Richtung. Heute war die Windrichtung auch nicht optimal, weil der Wing nicht wie vorgesehen aus Ostnordost sondern eher aus Nordost kam. Daher konnten wir nicht genau Kurs auf Voledam halten, aber den ersten Teil der Strecke konnten wir mit dem Genacker zurücklegen. Ich habe es wirklich genossen. Wir gleiteten fast geräuschlos mit teilweise über 5 Knoten übers Wasser und das bei einer Windstärke von nur 7-9 Knoten.
Guy meinte zwar, er hätte sich den Genacker grösser und impressionanter vorgestellt, aber ICH fand ihn riesig 😉

Eigentlich war das Anschlagen des Genackers auch gar nicht so kompliziert. Wir hatten immer ein bischen Respekt davor. Wir wussten ja nicht so Recht was uns erwarten würde. Wir hatten schon viel gehört und gelesen, aber alles klappte ohne Probleme.
Danach sind wir auf Halbwindkurs weiter nach Voledam gesegelt.
Nach dem obligatorischen Anlegerbier kam eine weitere Premiere. Wir fischten unser « Gummischwein » (Beiboot), das wir letztes Jahr gekauft und bis jetzt noch nicht aufgeblasen hatten, tief aus der Backkiste heraus und füllten es mit der mitgelieferten Fusspumpe auf. Auch dies erwies sich als weitaus einfacher als ich befürchtet hatte. Viel schneller als angenommen war unser Gummischwein aufgeblasen und einsatzbereit. Ich schraubte noch schnell die Paddel dran, für den Fall der Fälle. Dann montierte Guy unseren neuen elektrischen Aussenborder am Beiboot. Das gestaltete sich viel einfacher, weil man den Aussenborder in zwei Etappen montiert. Als erstes das Hauptgehäuse mit dem Propeller und dann die Batterie. Daher ist kein Teil zu schwer und so ist es relativ leicht den Aussenborder ins Beiboot zu heben und hier zu montieren.
Dann haben wir unsere erste Testfahrt mit unserem Beiboot und I-Propulsion Aussenborder gemacht. Natürlich durfte Chico bei dieser Testfahrt auch nicht fehlen, schliesslich soll er sich auch an die Fahrt im Beiboot gewöhnen. Damit Chico sofort etwas Positives mit diesem komischen Gummifloss verbindet, hatten wir uns entschlossen unsere erste Fahrt aus dem Hafen heraus an den nahegelegenen kleinen Sandstrand zu unternehmen. Bei der Hinfahrt war ihm das Ganze zwar nicht wirklich ganz geheuer, aber als wir am Strand ankamen, war er wieder ganz der « Alte ». Alles wurde gründlich beschnüffelt und er konnte ausgiebig seinem Ball nachrennen. War also doch nicht so doof, diese komische wakelige Überfahrt.
Bei der Rückfahrt war er schon viel entspannter.
Das war schon ein ereignisreicher Tag heute. Wieder haben wir neue Eindrücke sammeln können und das perfekte Sommerwetter hat diesen Apriltag wirklich zu einem sehr angenehmen Segeltag werden lassen.
Nach diesen zwei Premieren, haben wir den Abend bei einem guten Essen und einem anschliessenden Spaziergang durch Voledam gemütlich ausklingen lassen.
Morgen soll es weiter genauso sommerlich bleiben. Vielleicht gehts morgen nach Muiden, wo es eine sehenswerte Festung geben soll…mal schauen.
Raymonde.