Porto Kagio-Elafonisos Insel-Kythira Insel

Länger als geplant verweilten wir in den Mani rund um Gythio, Kalamata und Petalidi. Hier das Schiffswrack Dimitrios, welches ein paar Seemeilen nördlich von Gythio am Strand verrostet, aber nichtsdestotrotz ein interessantes Fotomotiv darstellt

Als es dann wieder weiter Richtung Osten ging, war unser erstes Ziel die Bucht Porto Kagio. Diese grosse Bucht ist so ziemlich die einzige Möglichkeit, um bei stärkerem NW-Wind, und das ist der vorherrschende Wind hier, halbwegs geschützt vor Anker liegen zu können. Als wir in die Bucht hineinfuhren, blies uns der Wind mit über 20 Knoten entgegen. Wir benötigten mehrere Versuche bis der Anker hielt. Zuerst ankerten wir auf einem vermeindlich schönen hellen Sandfleck, der sich dann aber bei der Schnorchelkontrolle als helles Felsplateau herausstellte. Also wieder Anker hoch und neuer Versuch, hinter den schon hier ankerden Booten, aber der Anker hielt nicht…keine Ahnung warum, es war zu tief um etwas zu erkennen… Beim dritten Versuch klappte es dann endlich… ufff, denn so langsam verschwand die Sonne hinter den Felsen. Die Nacht war dann halbwegs ok, aber immer wieder kamen Fallböen die Berge hinunter und zerrten an der Ankerkette. Am Morgen schnappte ich mir meinen SUP und begab mich auf Entdeckungstour rund um die Ankerbucht.

Oben auf dem Berg trohnte eine Festung, ein Friedhof und ein alter Turm. Ich schmiedete schon den Plan, da später mal hochzuwandern. Gesagt getan… nach dem Frühstück machte ich mich auf den schweisstreibenden Weg, denn inzwischen stand die Sonne schon hoch am Himmel. Leider musste ich meine Wanderung zur Festung oben abbrechen, denn das letzte Stück des „Spazierweges“ oder besser Ziegenpads, verlief durch dichte dornige Hecken… und darauf konnte ich dann doch getrost verzichten. Der Ausblick war trotzdem toll.

Wieder unten im kleinen Dorf Porto Kagio angekommen, spazierte ich noch an der Bucht entlang bis zur kleinen Kirche oben auf dem Felsen. Von hier aus hatte ich eine schöne Aussicht auf unseren Ankerplatz und die kleine Ortschaft. 

Hier gibt es nur drei Restaurants, eine Bar, ein kleines Hotel und mehrere kleine Ferienhäuser.

Am nächsten Tag segelten wir weiter bis zur Insel Elafonisos auf der anderen Seite des Mani. Unser Ziel war die bekannte Doppelbucht die nur durch einen kleinen Sandstreifen getrennt ist. Doch als wir uns näherten, war uns beiden schnell klar, dass das hier wohl kein ruhiger Ankerplatz ist. Denn obwohl der Wind aus Nordwesten blas, kam Schwell aus Süden in die Bucht. Wir entschieden uns für die grössere der beiden Buchten, weil die kleinere schon ziemlich voll mit Booten stand. Das Wasser hatte eine tolle hellblaue türkise Farbe und der lange Sandstrand war wirklich schön, aber das andauernde Geschaukele nervte dann schon. Meine Nacht war auf jeden Fall nicht wirklich erholsam, so dass ich morgens auch wieder früh mit dem SUP unterwegs an Land war. Ich genoss wieder diese herrliche Morgenstimmung, diese Ruhe…noch niemand war unterwegs. Ich kletterte auf den kleinen Berg, der am Ende des schmalen Sandstreifes die beiden Buchten trennte und wartete auf die aufgehende Sonne. Der Ausblick war einfach gigantisch schön 🙂

Zurück auf Adesso, konnte ich Guy davon überzeugen auf die andere Seite der Bucht zu wechseln, denn von oben hatte ich festgestellt, dass die hier ankernden Boote weniger schaukelten und es war Platz, denn zwei Boote waren schon früh, kurz nach Sonnenaufgang weggefahren. Gesagt, getan… eine halbe Stunde später ankerten wir auf der anderen Seite…und es war deutlich angenehmer…

Nach dem Frühstück schwammen wir zum Strand und genossen diese karibikähnliche Bucht… das Wasser war wirklich herrlich 🙂

Wir wären sicher gerne noch länger hiergeblieben, trotz des sehr belebten Strandes, aber da der Wind am späten Nachmittag auf Süd wechselt und diese Bucht dann sehr ungemütlich werden wird, entschlossen wir uns dazu weiter in eine Bucht auf der östlichen Seite von Elafonisos zu segeln. Eigentlich wollten wir hier die zwei kommenden Tage Starkwind aus NW abwettern, aber am nächsten Morgen entschieden wir uns dann ziemlich spontan dazu, den Wind zu nutzen um weiter südlich zur Insel Kythira zu segeln. Über Kythira hatte ich nicht wirklich viel gelesen oder gehört, und so hatten wir sie eigentlich nicht „auf dem Plan“. Aber warum nicht…der Wind passte und die Insel verfügt auch über mehrere Ankerplätze, die uns Schutz bieten müssten…

Also Anker auf und los. Wir konnten die ganze Strecke segeln und kamen flott voran. Unser erstes Ziel war der Ankerplatz vor der kleinen Ortschaft Agia Pelagia. Der Kapeffekt bewirkte, dass der Wind hier ordentlich durchfegte, aber wir standen doch noch einigermassen „ruhig“, weil wir relativ nah an der Küste ankern konnten und die Wellen noch keinen Platz hatten sich aufzubauen. Dieser kleine Ort lebt hauptsächlich vom Tourismus (überwiegend Griechen und Italiener). 

Hier gibt es ein kleines Lebensmittelgeschäft, ein Obsthändler, viele Ferienhäuser und vor allem zahlreiche Restaurants. So blieb die Küche von Adesso wieder kalt und wir verbrachten einen angenehmen Abend im Restaurant Waves&Wines bei leckerem Essen.

Am nächsten Tag segelten wir weiter bis in die grossen Bucht von Avlemonas. Wir ankerten vor einem kleinen Naturstrand, dem „Baths of Helen“, der sich zwischen tollen Felsformationen befand. Hier gefiel es mir auf Anhieb richtig gut. Ich hätte nicht gedacht, dass man in Griechenland im August noch solche Plätze finden würde… nur ein paar Leute auf dem Strand, ein handvoll Boote in der ganzen Bucht verteilt… eine tolle spektakuläre Landschaft, klares Wasser… 🙂 Am Nachmittag machten wir eine ausgiebige Schnorcheltour zu den Felsformationen. 

Es gefiel uns richtig gut hier zwischen den Felsen durchzuschnorcheln. Immer wieder erstrahlte das Wasser ganz hell, wenn die Sonnenstrahlen durch die Löcher eintraten. Leider gab es nicht viele grosse Fische zu beobachten, nur einzelne Schwärme kleiner Fische. Aber Guy entdeckte eine Sepia, die sich im Sand verbuddelt hatte. Zurück auf Adesso genossen wir die Ruhe dieser Ankerbucht. Am Morgen machte ich mich kurz nach Sonnenaufgang auf den Weg um die Umgebung ein bischen zu erkunden und um wieder „hoch zu steigen…um hinab zu schauen“. Auf meinem Weg entdeckte ich mehrere kleine Höhlen, kleine Steinhäuser in den Berg gebaut. 

Ich konnte nirgends Infos über diesen Ort herausfinden… Oben angekommen gab es eine weitere Höhle mit integrierter Sitzbank im Felsen mit atemberaubender Aussicht…

Hier die „Ausguckhöhle“ von unten vom Strand aus.

Ich wanderte noch ein bischen am Strand entlang und genoss es einfach wieder ganz alleine unterwegs zu sein…das ist schon herrlich morgens…

Leider mussten wir diesen schönen Ankerplatz schon nach dem Frühstück wieder verlassen, denn, wie immer, beherrscht der Wind das Geschehen und dieser wird in ein paar Stunden die Richtung wechseln und in die Bucht reinblasen…und mit ihm die Wellen…

Wir machten einen kurzen Schlag auf die andere Seite der Bucht in die Nähe des Dorfes Avlemonas, das laut Berichten, sehr sehenswert sein soll. Es gibt hier wirklich ein paar sehr schöne Ecken und eine sehr schöne fjördartige Bucht, die sehr beliebt ist.

Aber nach einer knappen Stunde, hatten wir unsere Erkundungsrunde beendet. Ausser vielen kleinen Ferienunterkünften, ein paar Restaurants und Souvenirshops und einer alten kleinen Festung, gibt es nichts Besonderes zu besichtigen. Auch die Festung in der früher 5 Mann stationniert waren, war winzig und schnell erkundet.

So entschlossen wir uns, den Wind zu nutzen um weiter Richtung Süden in die Bucht von Kapsali zu segeln. Kapsali ist eine Doppelbucht an der Südspitze und der angesagteste Ort von Kythira.

Als wir in Kapsali ankamen, standen nur zwei Boote vor Anker und es war noch reichlich Platz für Adesso. Auf der einen Seite der Bucht trohnt eine Festung mit Kirche über dem Berg, auf der anderen Seite befindet sich erhöht der weiss-blaue Leuchtturm und eine weitere (von unzähligen) Kirche. 

Nach unserer Ankunft konnte ich Guy davon überzeugen mit mir zur Festung und zur Hauptstadt Chora hinaufzusteigen. Viel Schweiss lief uns den Rücken hinunter als wir den kleinen Wanderweg emporstiegen… aber…wie (fast) immer…wurden wir mit einem herrlichen Ausblick über die ganze Ankerbucht, das Meer und die Hauptstadt Chora belohnt.

Nach der Besichtigung der Festung, wo hauptsächlich nur noch die Aussenmauern und die Kirche erhalten geblieben sind, schlenderten wir durch die schmalen Gassen der Altstadt an vielen alten, aber schön renovierten Häusern und weiteren unzähligen Kirchen und Kapellen entlang. Irgendwo habe ich gelesen, dass es alleine in Chora 24 Kirchen geben soll…

Wir entdeckten sogar noch alte Zeichnungen an Überresten einer Kirchen-/oder Kapellenmauer.

Ich habe ja definitiv nichts mit Kirchen im religiösen Sinne am Hut, aber hier in Griechenland sind sie echt sehenswert: oft sehr alt und an sehr speziellen Orten… und meistens auch noch relativ gut erhalten… Die Lage ist schon beeindruckend, wie sie eingebettet sind am Felshang am Fusse der Festungsmauer.

Anschliessend spazierten wir weiter durch viele kleine Gassen bis zum Hauptplatz.

Chora ist wirklich eine sehenswerte authentische alte griechische Ortschaft. Gerne hätten wir hier auch noch eine Kleinigkeit zu abend gegessen, aber es war erst kurz vor 18Uhr und noch alles geschlossen und wir total verschwitzt. So entschlossen wir uns wieder zu Adesso zurückzukehren. Nach einer erfrischenden Dusche, liessen wir den Abend in einem der vielen Restaurants entlang der Strandpromenade hier in Kapsali ausklingen. Am nächsten Tag wanderten wir nach dem Frühstück zu einer 400jahre alten Kirche „Agios Ionnis en Krimno“ hoch, die sich hier in der Felswand, genau vor unserem Ankerplatz, befindet. 

Ich fand den Anblick schon von Adesso aus so spannend, dass ich da einmal hoch wollte. Was die sich damals wohl gedacht haben, hier in der Felswand eine Kirche zu errichten…? Schon beeindruckend…

Unterhalb der Kirche gab es noch einen kleinen „Aufenthaltsraum“, sehr spärlich eingerichtet, aber mit toller Aussicht.

Den Nachmittag nutzte ich dann ein bischen zum Putzen und Wäsche waschen…immer nur Sightseeing geht ja auch nicht. Den Abend liessen wir wieder gemütlich in einem Restaurant hier ausklingen. Wenn wir schon so nah an den Restaurants ankern…dann bleibt die Küche von Adesso kalt 😉 Leider war die Nacht extrem unerholsam. Nicht wegen dem Wind oder den Wellen, nein, es war griechische „Live Musik on Monday“ in einem der Restaurants angesagt…bis 02:30h! Ich hoffe wirklich, dass es heute Nacht ruhiger wird und kein weiteres Restaurant „Thuesday Live Music“ auf dem Programm hat. Denn ein paar Stunden erholsamen Schlaf würde ich begrüssen, bevor wir uns morgen wieder auf den Weg „Richtung Norden“ machen. Kapsali ist wohl unser südlichster Punkt für diese Saison, denn so langsam müssen wir im Hinterkopf haben, dass wir bald Ende August sind und wir noch eine lange Strecke mit vielen Orten vor uns haben, die wir noch besichtigen wollen, bevor wir uns auf den Weg Richtung Winterhafen auf Sizilien begeben.

Was unsere nächsten Ziele sind, wie es weiter geht… dazu mehr im nächsten Blog.

Raymonde

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