Stoppover in Luxemburg

Am 18. Januar starteten wir früh morgens hier in Cartagena. Wir hatten beschlossen für ungefähr 3 Wochen zurück nach Luxemburg zu fahren um die Familie zu besuchen, Freunde zu treffen, unseren Wagen zu verkaufen und um dann auch von der Gelegenheit zu profitieren ein bischen Wellness zu geniessen und bei einigen Ärzten vorbeizuschauen. 

Bevor es losgehen konnte, haben wir, um auf Nummer sicher zu gehen, am Montag hier in einem Krankenhaus noch einen PCR Test für sage und schreibe 104 Euro pro Person machen lassen. Dass wir uns die 200 Euro hätten sparen könnten, das wussten wir zu dem Zeitpunkt natürlich nicht. Wir hatten einfach keine Lust bei unserer Einreise nach Frankreich, im Fall einer Grenzkontrolle, der Willkür eines Polizeibeamten ausgesetzt zu sein. Guy wollte von Anfang an keinen Test machen, aber schlussendlich willigte er doch ein. Auf unserer ganzen Fahrt wurden wir schlussendlich kein einziges Mal nach einem Test gefragt. Aber wie sagt man so schön: im Nachhinein ist man immer schlauer. Und genützt hat er uns auch nichts, denn auch mit einem negativen PCR-Test hat man uns im Hotel nicht im Restaurant zu abend essen lassen. Wir mussten unser Abendessen an der Rezeption abholen und mit aufs Zimmer nehmen, da wir kein pass vaccinal vorweisen konnten. Was für ein Quatsch das Ganze: als nachweislich negativ getestet, durften wir nicht ins Restaurant, alle Geimpften, nicht getestet, und daher vielleicht corona positiv, dürfen rein. Es geht definitiv nicht mehr um die Bekämpfung des Virus, sondern um Machtgehabe und Lobbyismus. Noch skuriller wurde das Ganze, als man uns aber mitteilte, dass wir morgens zum Frühstück ganz normal ins Restaurant kommen könnten. Ich fasse zusammen: Abends, wo wir einfach nur an unserem Tisch gesessen hätten, durften wir mit negativem PCR Test nicht rein, morgens, wo wir uns selbst am Buffet bedienen mussten, war es kein Problem… Ich vermeide es mich hier weiter reinzusteigern, denn das was im Moment so abgeht, ist einfach mit normalem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar und ich könnte mich jeden Tag höllisch darüber aufregen. 

Wir genossen also unser Frühstück und machten uns dann auf den Weg um die restlichen 900km hinter uns zu bringen.

Wir kamen die zwei Tage wirklich gut voran, keine Stau’s, keine grossen Baustellen, doch, so wie wir es noch kennen, kurz vor der luxemburgischen Grenze, stockender Verkehr und in Luxemburg, eine Baustelle nach der anderen. 

Am späten Nachmittag hatten wir es aber geschafft. 1900km in zwei Tagen lagen hinter uns. Meine Mutter war natürlich überglücklich uns wiederzusehen und hatte schon alles für unseren Aufenthalt vorbereitet. Sehr nett von ihr 🙂

Die nächsten Tage und Wochen waren gut verplant. Als erstes musste unser Wagen noch in die Werkstatt bevor wir ihn an einen Freund verkaufen würden. In Spanien hatte man uns ein paar Dellen reingeschlagen, wahrscheinlich durch unvorsichtiges Öffnen der Türen. Mit dem Verkauf unseres Wagens, wechselt dann auch der letzte Teil unseres früheren Eigentums den Besitzer. Wir hatten hin und her überlegt, ob es einen Sinn machen würde, den Wagen noch länger zu behalten, sind dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass die Kosten doch erheblich hoch sind und der Wagen immer wieder längere Zeit ungenutzt auf einem Parkplatz rumstehen würde, wenn wir während der Saison unterwegs sind. Sollten wir in Zukunft einen Wagen brauchen, wird es billiger und einfacher einen Wagen vor Ort zu mieten. 

Fast jeden Tag kamen wir in den Genuss einer Einladungs bei Freunden und Bekannten. Viele freuten sich darauf uns wiederzusehen und waren neugierig zu erfahren, was wir die letzten Monate so erlebt haben und wie unsere weiteren Pläne aussehen. 

Daher, noch einmal, einen ganz grossen Dank, VILLMOLS MERCI, für die schönen Stunden und leckeren Gerichte!

Als viel weniger angenehm empfanden wir das luxemburgische Wetter. Ausser an zwei Tagen, wo sich die Sonne ein bischen zeigte und der Himmel aufklärte, war es immer grau in grau, nass, nebelig, kalt 😦 

Dieses Wetter hatten wir schon fast verdrängt. Daran sind wir schon nicht mehr gewöhnt. Jetzt wurden wir uns erst richtig bewusst, wie angenehm das Wetter in Südspanien ist. Dieses miese mitteleuropäische Winterwetter drückt wirklich auf die Moral und wir sehnten uns regelmässig nach Cartagena zurück.

Am 5. Februar ging unser Flug zurück, von Luxemburg nach Malaga. Für Chico war es das erste Mal Fliegen und für uns war das Reisen mit Hund im Flugzeug auch Neuland. Dementsprechend aufgeregt war ich schon im Vorfeld, ob wohl alles klappen würde, ob Chico ruhig in seinem Koffer in der Kabine sein würde, ob er das Gewicht von 8kg nicht überschreitet usw. Die letzten Wochen hatte ich ganz pingelig darauf geachtet, wieviel ich ihm zu Fressen gab. Auch die Leckerlies wurden reduziert. Ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass man ihn am Flughafen nicht in der Kabine zulässt. Aber alles klappte gut und ich muss zugeben, dass Chico mich wirklich sehr positiv überrascht hat, denn er war mehr als vorbildlich und sehr brav während des ganzen Fluges. Nur beim Abheben und Landen wurde er durch den unbekannten Lärm etwas aufgeschreckt, beruhigte sich aber wieder sehr schnell. Ufff…ich war sichtlich erleichtert.

In Malaga gelandet, nervte noch einmal das spanische Gesundheitsamt. Denn obwohl jeder in Luxemburg einen negativen C19 Test vorzeigen musste oder einen Impfnachweis um überhaupt abfliegen zu können, verlangten sie von jedem Zweiten aus dem Flieger einen zusätzlichen C19 Schnelltest am Flughafen. Ein Glück, dass ich nicht auf Spanisch fluchen konnte, denn ich kochte innerlich vor Wut. Ich empfand das als reine Schikane und war gleichzeitig auch ein wenig überrascht über diese Initiative am Flughafen, denn eigentlich sind die Spanier viel relaxer in ihrer Umgehensweise mit C19. Nachdem dann das negative Testergebnis vorlag, konnten wir dann endlich zur Gepäckabgabe und anschliessend unseren Mietwagen abholen. Inzwischen war es schon fast halb neun am Abend und wir waren froh, im Vorfeld schon eine Übernachtung in einem nahegelegenen Hotel gebucht zu haben. Nach einer Stärkung im Burger King und einem Espresso in der Hotelbar, fielen wir müde, aber auch erleichtert endlich wieder in Spanien zu sein, in unser Hotelbett. 

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Cartagena. 400km lagen vor uns, aber wir hatten beschlossen in Granada einen Zwichenstopp einzulegen. Hier schlenderten wir durch die Strassen, an vielen alten Gebäuden und Kirchen vorbei und spazierten bis zu der bekannten historischen Sehenswürdigkeit Alhambra. Hier wurde uns aber natürlich wieder der Eintritt in verschiedene Gebäude wegen Chico verwehrt: „Hunde verboten“, aber sowieso liefen inzwischen so viele Menschen hier rum, dass wir wieder relativ schnell das Weite suchten. Nach einem kleinen Mittagssnack, machten wir uns wieder auf den Weg, denn wir wollten noch bei Tageslicht im Yacht Port Cartagena eintreffen. 

Hier ein paar Eindrücke von unserem kurzen Zwischenstopp in Granada:

Kathedrale
Mercado de artesania
Alhambra
Palacio Carlos V
Pilar de Carlos V
Puerta de la Justicia
Puerto de la granadas

Wir waren wirklich erleichtert als wir bei ADESSO ankamen und feststellten, dass alles in Ordnung war. Jetzt hiess es Koffer auspacken und wieder „ankommen“ in unserem schwimmenden Zuhause. 

Inzwischen ist wieder Routine hier eingetreten. Guy verlieh Adesso wieder zu neuem Glanz, denn ein bischen Staub hatte sich schon während unserer Abwesenheit abgesetzt. Chico fühlte sich auch sofort wieder zuhause. Wir waren froh in Luxemburg Freunde und Familie wiederzusehen, aber wir sind jetzt glücklich wieder hier zu sein und unser neues Leben zu leben. In den nächsten Wochen stehen noch ein paar kleine Projekte auf Adesso an (uns gehen die Verbesserungsideen wohl nicht so schnell aus ….), aber dazu mehr in einem späteren Blog 😉

Bis bald

Raymonde

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