Diesmal: 37,6 nm – Gesamt: 146,6 Nm
Da letztes Wochenende Pfingsten war und Pfingstmontag Feiertag ist, sind sind wir erst am Freitag abend nach Lelystad hochgefahren. So konnte Guy sich diesen Tag Urlaub für ein anderes Wochenende aufheben. Wir wollten uns allerdings auch ein bischen mehr Zeit lassen, da wir diesmal mit « erweiterter Besatzung » unterwegs waren und nicht richtig einschätzen konnten, wie das Ganze sich wohl entwickeln würde.
Vor 2 Wochen ist CHICO bei uns eingezogen, ein Havaneserrüde, jetzt 12 Wochen alt.
Wir hatten uns vorgenommen ihn so früh wie möglich mit auf Calimero zu nehmen, damit er so schnell wie möglich das Leben auf dem Schiff und das Segeln kennenlernt.
Natürlich hatte ich gehofft, dass das Wetter ein bischen mitspielen würde…ich hatte mir so Wind bis 10-12 Konten erhofft, keinen Regen, nicht zu warm…die Wetterprognosen waren auch vielversprechend…
Chico hat die Anreise nach Lelystad sehr gut gemeistert, denn inzwischen hat er sich auch schon an seine Transportbox gewöhnt und hat verstanden, dass er jetzt einfach mal « Pause » hat und vor sich hin dösen kann. In Lelystad angekommen mussten wir dann aber feststellen, dass es ein bischen mehr Organisation verlangt um alle Sachen aufs Schiff zu bekommen, mit Chico im Gepäck, als ohne…aber mit ein bischen Routine wird das sicher auch von Mal zu Mal besser.
Auf Calimero angekommen hat Chico zuerst alles erkundigt und beschnuppert, während ich die Sachen verstaut habe. Guy hat uns erst Mal Calimero überlassen und ist in die Duschen geflüchtet. Er hat inzwischen verstanden, dass ich keine Ruhe finde bis alles ordentlich verstaut ist und zieht es dann vor, sich aus dem Staub zu machen…frei nach dem Motto « the stage is yours ». Das klappt dann auch ganz gut so 😉
Chico hat mich dann schon etwas überrascht, denn obwohl ja alles total fremd für ihn war, hat er sofort gefressen und unbekümmert mit seinem Knoten gespielt.
Die Nacht war dann leider etwas kürzer und gut geschlafen habe ich auch nicht, da ich dauernd ein Auge auf Chico hatte um mitzubekommen,wenn er raus muss oder anfangen würde Calimero anzuknabbern. Um 5.30h ging ich dann das erste Mal mit ihm raus. Doch das « Schnell mal Rausgehen » gestaltet sich auf dem Schiff dann doch etwas problematischer als Zuhause, denn die nächste Wiese befindet sich ein paar Stege weiter entfernt vor dem Hafengebäude. So habe ich schnell eine Jacke über den Schlafanzug gezogen und bin mit Chico raus…danach war es natürlich umso schwerer wieder einzuschlafen, zumal Klein-Chico jetzt eher spielen als schlafen wollte…
Naja, das war schon etwas hart, aber mit der Zeit wird das mit Sicherheit einfacher, wenn Chico etwas älter wird und länger durchschläft und stuberein ist.
Im Moment machten wir es so, dass wir ihm Welpenmatten mit aufs Schiff genommen haben, für den Fall der Fälle, denn ich bin nicht immer schnell genug und erkenne nicht immer den Moment an dem ich mit ihm raus muss. Eigentlich hatte ich mir über Internet eine Hundetoilette bestellt, mit Kunstrasen obendrauf und drunter ein Auffangbehälter. Doch bis jetzt konnte die Toilette noch nicht in den Einsatz kommen, da Chico den Kunstrasen rauszupft und das ist mir zu gefährlich, wenn er ihn verschluckt. Aber ich hoffe, dass wir später, bei längeren Trips, vielleicht auf diese Toilette zurückgreifen können.
Am Freitag sind wir noch nicht sofort losgefahren, denn ich wollte dass Chico sich erstmal an Calimero gewöhnt und Guy arbeitete noch viele Kleinigkeiten, die auf seiner « To do »-Liste standen, ab.
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen am Nachmittag einmal kurz mit Chico rauszufahren, aber als Guy mit Allem fertig war, war es schon fast 17Uhr und ein strammer Wind zog auf. So haben wir es bevorzugt den Tag relax bei einem Bier und einer Pizza vom Lieferservice ausklingen zu lassen.
Pläne, wo es am Samstag hingehen sollte, hatten wir auch geschmiedet. Mir wollten nach Volendam.
Der Wind kam zwar genau aus Westen, also genau aus der Richtung in die wir wollten…(schon wieder einmal, denn bei unserem Trip nach Amsterdam war es ja genau das Gleiche)…doch es waren nur 10-12 Konten angekündigt, so dass wir kreuzen wollten.
Guy hatte mir dann noch vorgeschlagen, vielleicht doch nach Kampen hochzusegeln, da hätten wir die ganze Strecke Rückenwind, aber ich wollte an unserem Plan nach Volendam zu fahren nichts ändern, was ich nachher aber bereute! Aber nachher ist man ja immer schlauer 😟.
So haben wir am Samstag morgen so gegen 11 Uhr in Lelystad abgelegt. Ziemlich schnell haben wir gemerkt, dass die Überfahrt nach Volendam wohl nicht so angenehm werden würde. Doch irgendwie siegte wieder unser Sturkopf, denn Umdrehen wollte keiner so richtig.
Wir hatten teilweise über 30 Knoten Wind und eine sehr unangenehme Welle gegen die wir während fast 5 Stunden ankreuzten. Ich machte mir echt Sorgen um Chico, da ich ja gar nicht wusste ob und wie er das vertragen würde. Doch zu meinem Erstaunen nahm er alles ziemlich gelassen, döste vor sich hin und als die Kissen und Decken wegen Schräglage herabfielen, erschreckte er zwar kurz, profitierte dann aber von der Gelegenheit es sich darauf gemütlich zu machen. Ich hatte mit dem vielen «Nachuntenkucken» mehr Probleme als Chico und war fast seekrank geworden.
In Volendam angekommen, haben wir uns dazu entschlossen, zuerst den Tank zu füllen, denn in Lelystad befindet sich keine Tankstelle. Das sollte sich als sehr gute Idee rausstellen, denn ohne die Hilfe des Tankwartes hätten wir keine freie Box mehr erhalten. Die Marina Volendam mit über 500 Liegeplätzen war komplett voll an diesem Pfingstwochenende.Wir hatten uns zwar schon mehr Andrang erwartet, aber nicht dass der Hafen komplett voll wäre! Das nächste Mal werden wir mit Sicherheit eine Box im Voraus reservieren.
Der Hafen von Volendam ist sehr modern und ansprechend. Es gibt jedoch keine Terasse und kein Restaurant direkt in der Marina, was uns etwas gewundert hat, denn der Platz vor dem Hafenmeistergebäude hätte sich perfekt dafür geeignet.
Direkt am Hafen befinden sich viele Ferien- und Wochenendhäuser die sich aber stilvoll in die Landschaft einfügen.
Südlich der Marina befinden sich drei kleine Strände und eine Freilaufwiese für Hunde.
Chico flippte total aus als er das erste Mal Sand unter den Pfoten spürte 😃
Nördlich des Hafens erreicht man nach 20 Minuten zu Fuss den Zentrum von Volendam. Je weiter wir uns dem Zentrum näherten, je lauter wurde die Musik und das Gegröhle. Die Bars und Terassen waren mehr als voll. Wir kamen uns ein bischen vor wie am Ballerman auf Male.
Wir hatten zwar gelesen, dass Volendam sich zu einem beliebten Touristenort entwickelt hat und das ist auch verständlich, denn es hat seinen Charme, aber dass so viele hierher zum Partymachen kommen, das hat uns dann schon gewundert…vielleicht war es jetzt an diesem Pfingstwochenende auch besonders belebt…keine Ahnung, mal abwarten wie es bei unserem nächsten Besuch aussieht.
Doch schlussendlich hatten wir Glück, denn wir hatten eine ruhige angenehme Terrasse mit Sicht auf das Markermeer im Art Hotel Spaander gefunden, ganz abseits vom Trubel.
Am Montag morgen haben wir uns dann wieder auf den Weg nach Lelystad gemacht. Diesmal bei angenehmen Seiten bzw. Rückenwind…zwar wieder viel stärker als angekündigt, aber das scheint ja dann wohl hier auf dem Ijsselmeer « Normal » sein, dass man immer mit mindestens 10 Konten mehr rechnen muss als vorhergesagt.
Chico konnte diesmal draussen bleiben, denn Wind und Schräglage waren ja jetzt viel weniger.
In Lelystad angekommen, haben wir ihn nur für das Anlegemanöver im Hafen nach unten gebracht, damit er uns nicht irgendwo im Weg steht. Im Laufe der Zeit wird er und wir mit Sicherheit eine gewisse Routine bekommen, wann er sich wo am Besten befindet.
Da wir noch Montag abend nach Luxemburg fahren wollten, mussten wieder die Koffer gepackt werden. Währendessen hatte uns Chico fest im Blick.
Nach einem kleinen Mittagessen und einem letzten Spaziergang mit Chico, haben wir uns dann wieder auf die Heimreise gemacht.
Raymonde