Ein herrlicher Tag :-)

Im Moment herrscht bei uns ja noch ein bischen „die Ruhe vor dem Sturm“. Noch können wir unsere Tage nach Lust und Laune gestalten und gehen unserem „normalen“ Leben hier im Winterhafen nach. Ein Tagesausflug pro Woche steht meistens auf dem Programm, denn wir wollen viele der sehenswerten und interessanten Orte hier in der Umgebung entdecken.

Einen besonders schönen Ausflug machten wir vor einigen Tagen in den Nationalpark Els Ports, der sich zwischen den Comarcas Baix Ebre, dem Montsiàgebirge und der Terra Alta befindet. Im Jahre 2001 ernannte die katalanische autonome Regierung das Bergmassiv und die grossen Pinienwälder zum Naturpark. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 800 Quadratkilometern und ist Lebensraum von mehr als tausend botanischen Spezies. Darüber hinaus hat er sich zum wichtigsten Schutzgebiet des Landes für Iberiensteinböcke entwickelt. Weitere seltene Tierarten des Parks sind Geier, Pardelluchse, Goldadler, Blaumerlen, Vipern und Gelbstriemen. Hier gibt es zwei deutlich unterschiedliche Klimazonen: am südöstlichen Hang ist die Landschaft typisch mediterran, während im Westteil die Temperaturen niedriger sind und in den Höhenlagen über 1.000 Meter mehr Niederschläge fallen. Der höchste Punkt ist der Monte Caro (1.447 Meter), von dem aus man an klaren Tagen die Pyrenäen und die Balearen sehen kann. Diesen Aussichtspunkt hatten wir ja schon Ende des Jahres besucht und den spektakulären Ausblick genossen.

Jetzt hatten wir eine ausgiebige Wanderung entlang des Riu dels Estrets geplant. Ich freute mich schon riesig darauf, denn die Beschreibung des Weges hörte sich sehr vielversprechend an…und so viel schon mal vorab…ich wurde definitv nicht enttäuscht…im Gegenteil…ich war total begeistert!

Der Fluss ‚Riu dels Estrets‘ verläuft durch das Gebiet der Terra Alta und schlängelt sich zwischen imposanten Felswänden entlang. Der Wanderweg ist sehr abwechslungsreich. Man durchquert dichte Pinienwälder, weitläufige Täler in denen man noch Spuren früherer Landwirtschaft entdecken kann und enge spektakuläre Passagen entlang der massiven Gebirgsketten. Das Wasser im Riu ist kristallklar und lädt wirklich zu einer Erfrischung ein. Doch die einzige Stelle wo man baden darf, ist die bekannte Badestelle Toll Blau.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Badefreudige im Sommer hierher zieht, aber jetzt herrschte hier noch Ruhe pur. Nur das beruhigende Plätschern des Flusses an einigen schmalen felsigen Stellen und das Zwitschern der Vögel war zu hören. Es war herrlich. Ich habe diesen Spaziergang so genossen und schwärme jetzt noch immer davon.

Aber jetzt genug getextet ;-)… denn Fotos sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte…

Und dann hatte ich das Glück diese ganz spezielle Begegnung, die ich bestimmt nicht so schnell vergessen werde, im Bild festzuhalten. Wow…was für ein schönes Tier 🙂 

Wir trafen den Fuchs unweit einer Picknickstelle, so dass wir davon ausgehen, dass er hier bestimmt schon das eine oder andere Mal von Wanderen gefüttert wurde oder hier die Mülleimer nach Fressbaren durchsucht. Denn er war doch ziemlich zutraulich und lies mich bis an wenige Meter an sich ran. Perfekter hätte ich mir den Tag wirklich nicht erträumen können 🙂

Der Rückweg führte uns wieder über den schmalen Schotterweg entlang der vielen Olivenbaumfelder. Sehr idyllisch, aber ich mag mir nicht so richtig vorstellen, wie das in den Sommermonaten hier abläuft, wenn mehrere Autos diesen Weg befahren. Keine Ahnung wie die aneinander vorbeikommen sollen. Ich war auf jeden Fall erleichtert, dass wir keinen Gegenverkehr bis ins kleine Bergdorf von Arnes hatten. Hier entschlossen wir uns dann spontan noch zu einer kurzen Erkundungstour.

Das Eingangsportal des Rathauses von Arnes, das zu den bedeutendsten Renaissancebauten in Terra Alta zählt, ist durch einen Bogengang mit imposanten Säulen geschützt. Bemerkenswert ist auch die klassische Dekoration der Fenster im ersten und der Galerie im zweiten Stock. Die strenge Eleganz des Gebäudes macht sich im einfachen Gesims und in den Wasserspeiern am Dachgrat bemerkbar. 

Vor dem Rathaus steht die Barockkirche Santa Magdalena, hinter der sich ein Aussichtspunkt befindet, von dem aus man die Nordseite des Massivs Els Ports mit der beeindruckenden Silhouette der Roques de Benet überblickt. 

In einer der schmalen Gassen entdeckten wir ausserdem dieses ganz originelle Geländer in Schlangenform.

Wir hätten gerne hier noch irgendwo ein kühles Bier getrunken, aber leider war Arnes noch tief im Winterschlaf. Ausser ein paar Bauarbeitern, trafen wir hier keine Menschenseele.

Auf dem Rückweg Richtung La Ràpita konnte ich mich nicht an den vielen lila blühenden Obstbäumen sattsehen. Hier noch ein wunderschöner Ausblick auf die farbenprächtigen Bäume am Fusse der imposanten Bergkulisse ‚Les Roques Benet‘.

Das war ein richtig schöner Tag, der mir sicher lange in Erinnerung bleiben wird. Und er macht Lust auf mehr… noch viele weitere schöne Orte entdecken 😉

Raymonde

4 Kommentare

  1. Dat do mëcht mir och Loscht op deen Eck vu Katalounien! Ampuria an Ebro-Delta hunn echschonns kannt, mee d’Hannerland …

    Wéi ëmmer: MERCI fir d’Weisen!!

    PS: Wat huet et mat dem Verkaf vum Adesso op sech? Gitt der nees Landraten? 😉

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    1. Hallo John

      jo, et gin flott Ecker hei 🙂

      wei ech am leschten Blog geschriwen hun… am Mai kreien mir normalerweis eisen ’neien Adesso’… nee nee, mir bleiwen dem Wasser trei 😉

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      1. Ah, ouf! 

        Mee elo sinn ech natiirlech déck virwëtzeg, wat dee Changement do als Erklärung huet – mee dat kënnt bestëmmt an engem nächste Bäidraach!

        😉

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