Ciao Elba, Rebonjour Bastia

Nach unserem kurzen Abstecher ans italienische Festland, sind wir wieder zurück nach Portoferraio auf Elba gesegelt. Eigentlich wollten wir eine Bucht im Osten oder Süden von Elba ansteuern, aber laut Wettervorhersage, wären wir hier in keiner der Buchten vor dem südlichen Schwell geschützt gewesen. Zusätzlich war wieder Starkwind aus NW mit Gewitterrisiko auf dem Programm. Daher entschieden wir uns wieder in der gut geschützen „Fährenbucht“ Portoferraio auf der Nordseite Schutz zu suchen. In der Nacht zogen zahlreiche Gewitterfronten durch und da so manch ein Nachbarbootanker bei 30 Knoten nicht hielt, sollte es für uns eine ziemlich schlaflose Nacht werden. Bei jedem Donnern und Auffrischen des Windes standen wir parat um gegebenfalls eingreifen zu können. Als der Regen am frühen Morgen eine Pause einlegte, schnappte ich mir schnell Chico und paddelete mit ihm an Land. Wir kamen trocken hin und zurück aber kurz danach fing es wieder an zu regnen. 

Als das Wetter sich ein bischen beruhigt hatte, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Wir hatten einfach keine Lust noch länger hier zu bleiben, denn da der Wind überwiegend aus Nord wehte, hatten wir richtig unter dem Rauch der Fähren zu leiden… und es war auch zeitnah keine Änderung in Sicht… Wir konnten fast die ganze Strecke unter Segel zurücklegen und hatten Glück, denn uns verfolgte lange eine graue Regenwolke, die dann aber grösstenteils an uns vorbei zog. Wir bekamen nur eine kleine Dusche ab… Unser Anker fiel in der Bucht vor Lacona auf gutem Sandgrund. Die Bucht gefiel uns jetzt nicht besonders aber sie bot guten Schutz vor den Wellen aus Süd und dem Wind aus Nord. Hier verbrachten wir endlich wieder eine erholsame Nacht. Am kommenden Tag entschieden wir uns weiter an der Südküste entlang in die Bucht Campo nell’Elba zu fahren. Wir hatten gelesen, dass der Ort sehr schön sei und ausserdem gab es hier eine grosse Anzahl an Restaurants 😉 Wir wurden nicht enttäuscht. Wir verbrachten einen angenehmen Abend, gingen lecker Essen und schlenderten durch die Gassen und an der Strandpromenade entlang.

Leider war diese grosse, nach Süden offene Bucht weitaus weniger gut geschützt, so dass Adesso die ganze Nacht munter auf und ab hüpfte und wir des öfteren aus dem Schlaf gerissen wurden. Dementsprechend müde und geschlaucht starteten wir in den kommenden Tag. Doch wir wollten den noch vorherrschenden Nordwestwind nutzen, um wieder nach Korsika zurückzusegeln. So machten wir uns kurz nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Westen… Wir segelten so hoch am Wind, wie es angenehm war und wir noch genügend Fahrt machten. Wir konnten so genau auf Bastia zusteuern und ankerten 7 Stunden später in unserer „alten“ Bucht südlich von Bastia. Wir waren beide froh wieder auf Korsika angekommen zu sein. Wir hatten grosse Erwartungen in Elba, hatten uns schöne angenehme Buchten erwartet/erhofft… aber… nein, ich denke nicht, dass wir so schnell noch einmal den Drang verspüren nach Elba zurückzukehren. Kleine naturbelassene Buchten sucht man vergebens. Jeder Strandfleck ist mit Liegestühlten vollgekleistert und mit lärmenden Strandbars. Viele Küstenabschnitte bestehen aus Steilküste oder sind Privatanwesen. Zudem verkehren wirklich viele Fähren zwischen Elba und dem italienischen Festland die zusätzlich zu dem Südschwell für unruhiges Wasser sorgen. Von den Rauchfahnen die sie verursachen, die den Himmel in gelb-braun verfärben, gar nicht zu reden…

Nein, wir waren froh, wieder „da“ zu sein, in Bastia 🙂

Wir gingen lecker vietnamesisch essen und genossen stilvoll ein leckeres Eis mit Blick auf den alten Hafen. Am Morgen ging ich mit Chico zum Bäcker, denn auf französiche Croissants und lecker frisches Baguette wollte ich nicht verzichten 😉 Auf halber Strecke, kurz bevor ich am oberen Stadtteil ankomme, war mir schon letztes Mal ein „Kunstwerk“ aufgefallen. Hier hat sich jemand kreativ ausgetobt…

Guy meint sarkastisch, das wäre eine andere Möglichkeit der Müllentsorgung…

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Norden, Ziel der Cap Corse…

Das Wetter soll sich die nächste Zeit wieder beruhigen. Dem Mistral scheint endlich die Puste auszugehen, so dass ich hoffe, dass wir noch ein paar schöne angenehme Tage in den herrlichen naturbelassenen Buchten im Norden Korsika’s verbringen können.

Dazu mehr, im Nächsten Blog.

Raymonde

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