Über die Planke gehen…!

Bei den Piraten längst vergangener Jahrhunderte, war das, „über die Planke gehen“, meistens die letzten Schritte die von der jeweiligen Person gemacht wurden. 

Der Legende nach diente „die Planke“ zur Hinrichtung von Gefangenen auf See. Den Menschen wurden die Hände gebunden oder/und Gewichte an den Füssen befestigt… und dann ging es ab in die Tiefe… 🥺

Auch wir auf der ADESSO haben eine Planke. Bis Dato wurde aber noch niemand in diesem Zusammenhang ermordet. Für unsere Planke hatte ich mir damals sehr viel Mühe gegeben und sogar unser Boots-Logo eingebrannt. Das Brett machte schon was her wie ich fand. In den Niederlanden war es dann auch genau richtig. War der Abstand zu Steg zu gross…, einfach die Planke drauf, und man konnte bequem vom Boot zum Steg und vice-versa. Dort war ADESSO immer gut zwischen den Dalben verzurrt und bewegte sich nur minimal hin und her. Perfekt!

Leider habe ich kein einziges Foto gefunden auf dem die Planke gut zu sehen ist… ☹️

(Dalben sind Pfähle welche in den Hafenboden gerammt werden um dort das Boot daran zu befestigen).

Doch nun sind wir im Mittelmeer. Dalben gibt es hier keine mehr sondern Moorings.

Eine Mooringleine ist in der Regel an einer schweren Kette am Boden des Hafenbeckens befestig. An dieser Leine wird hier das Boot dann verzurrt. Nicht bedacht hatte ich, dass ein Katamaran aufgrund seiner höheren Angriffsfläche für den Wind doch mehr dazu neigt sich von links nach rechts zu bewegen. Aufgrund dieser Bewegung bleibt die Planke nicht ruhig liegen sondern rutscht und schrubbt unaufhörlich auf dem Steg und schlimmer noch auf ADESSO hin und her. Die ersten Tage haben wir die Situation mit Unterlagen und Teppichresten soweit entschärfen können, dass kein Schaden entstehen konnte. Auf Dauer war es jedoch keine Lösung. 

Als das Boot dann in der Werft stand um das Coppercoat aufzutragen, nutzte ich die Gelegenheit mir eine „echte“ Planke…, also eine Gangway oder auch Passerelle genannt zu montieren.

Auf der Backbord-Seite waren ab Werk Erhöhungen einlaminiert um dort eine 2. Badeleiter zu integrieren. Das hat mich nie gestört, erwies sich aber jetzt als äussert ungünstig. Die „Hubbel“ ragten mehrere Zentimeter in die Höhe.
Backbord war aber der einzige Platz den ich nutzen konnte und wollte. Einfach ein Loch in die Mitte der planen Fläche bohren, wollte ich wiederum auch nicht. 

Aber warum hat man denn einen 3d Drucker an Bord. Fix die Hülse vermessen, ein Distanzstück per CAD kreiert und darauf gewartet, dass der Drucker das fertige Teil ausspuckt. 

Die Montage war dann nur noch eine Kleinigkeit. (Anmerkung von Frauchen: viel Gefluche aus dem Motorraum als Guy dabei war die Schrauben von innen festzuziehen, denn er musste sich in alle Himmelsrichtungen verbiegen um dran zu kommen…)

Um die Gangway bequem zu justieren, habe ich zudem noch an der Dachkante einen Führungsring und einen Klemmblock montiert. Da hat es sich schon wieder mal bewährt, dass ich bereits vor Auslieferung der ADESSO die zusätzlichen Stützen für das Dach konzipiert hatte. Nichts wackelt oder biegt sich durch!

Et voilà… la passerelle 😊

Auf dem Bild oben sieht man auch Chico. Wir haben Ihm noch nicht gezeigt, dass auch kleine Hunde über die Passerelle gehen können, deshalb bleibt er immer schön brav auf dem Boot… Oder er kennt die Geschichten der Piraten und traut sich nur nicht… 🤣

Im Grossen und Ganzen keine günstige Sache so eine GFK-Brücke, aber ein echter Komfortgewinn den wir hier an Bord jetzt nicht mehr missen möchten.

Cheers, GUY 🍻

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