Mehr Action als geplant…

Oder: Vom argolischen und saronischen Golf, weiter durch den Golf von Korinth nach Mesolonghi

Meinen letzten Blog verfasste ich in Kilada. Von hier aus segelten wir weiter bis in die naturbelassene Bucht von Ververouda Bay. 

Hier standen wir richtig schön idylisch. Das Wasser war zwar relativ trüb wegen des Binnensees, aber da es hier gar keine Infrastruktur gab, war es hier total ruhig. (Ausser morgens früh um 4 Uhr, wenn der Fischer mit seinem kleinen Motorboot seine Runde in der Bucht drehte um sein Netz rein zu holen…). Am ersten Tag teilten wir die Bucht noch mit einem kleinen Segelboot, aber am zweiten Tag waren wir hier ganz alleine vor Anker. Wir nutzten die ruhigen Bedingungen und das flache Wasser um unser Unterwasserschiff wieder einmal gründlich zu putzen. Am Morgen, kurz vor Sonnenaufgang war ich wieder mit dem SUP unterwegs und paddelte zu der schmalen Sandzunge. Ich genoss die Morgendämmerung und die besondere Landschaft wieder in vollen Zügen.

Nach zwei Tagen segelten wir weiter nach Porto Heli, wo wir unsere Essenvorräte wieder aufstocken wollten. Diese kreisförmige Bucht ist wirklich gross und bietet sehr vielen Booten Platz zum Ankern. Aber Flair versprüht sie keinen. Auch das Dorf hat uns nicht gefallen. Es bietet zwar alles was eine Boostcrew braucht: Einkaufsmöglichkeiten, Dieseltanken, Restaurants, aber schön ist definitiv anders. So ging es für uns sofort am nächsten Morgen wieder früh los, denn unser nächstes Ziel war Poros, 35 Seemeilen entfernt. Am Anfang konnten wir ganz angenehm segeln, dann war Flaute und dann kam der Wind uns genau auf die Nase. Guy war wie immer voll motiviert zum Segeln und so kreuzten wir an der Nordseite von Hydra bis an dessen Ostspitze hoch, bevor wir wieder Kurs Richtung Poros nahmen. Als der Wind dann aber kurz vor der Küste schwächelte, konnte ich Guy davon überzeugen, die restliche Strecke unter Motor zurückzulegen.

Wenn man sich von Süden aus nähert, versteckt sich Poros noch hinter den Felsen. Man muss zuerst einen schmalen kurvenreichen Kanal hochfahren, bis man die ersten Häuser erblicken kann. In einigen Revierführern steht, dass die Anfaht nach Poros eine der schönsten und aufregendsten von Griechenland sei. 

Es stimmt, es war schon etwas Besonderes. Guy lenkte Adesso natürlich gekonnt durch den schmalen Kanal und liess sich auch nicht von der Fähre beeindrucken die uns entgegenkam… ich schon…

Wir ankerten in dem grossen Ankerfeld vor Poros relativ weit draussen, denn es standen wirklich schon viele Boote hier. Poros ist ein sehr beliebtes Reiseziel bei Seglern aller Nationen, genauso wie bei Einwohnern aus Athen, die hier ihr Wochenende verbringen oder bei „normalen“ Griechenlandtouristen, die hier mit Fähren ankommen. Ausserdem kann man von hier aus mit der Fähre mehrmals am Tag nach Hydra fahren, was natürlich auch wieder viele Leute anzieht. Eigentlich wollten wir auch mit der Fähre von Poros nach Hydra rüberfahren, denn mit dem eigenen Boot ist es echt schwierig, denn der kleine Hafen von Hydra ist immer hoffnungslos überfüllt. Das wollten wir uns und Adesso nicht antun. Schlussendlich haben wir uns aber gegen einen Ausflug nach Hydra entschieden, weil wir der Meinung sind, dass es nur noch touristisch und total überteuert ist… und überschwemmt mit Menschen…Darum bevorzuge ich es, Hydra so in Erinnerung zu behalten, wie ich es vor über 20 Jahren einmal mit meiner Mutter während einer Kreuzfahrtreise besichtigt hatte. Da war noch nicht so ein Hype um Hydra…da war es noch eine kleine autofreie Insel ohne übertriebenen Tourismus und Luxus. So will ich es in Erinnerung behalten…

Also machten wir uns auf um Poros zu erkunden. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen, an einer kleinen Kirche oben auf einem Felssprung vorbei, bis hoch zu der Ruine einer alten Windmühle.

Von hier aus hatten wir einen sehr schönen Ausblick über die Stadt und das Ankerfeld. Anschliessend spazierten wir wieder runter zur Hafenpromendade und von da aus wieder hoch durch weitere schmale Gassen bis zum Clock Tower.

Der funktionniert zwar nicht mehr, aber die alte Mechanik im Innern ist noch erhalten.

Als wir gefühlt alles erkundet hatten, fuhren wir zurück zu Adesso. Das Wasser war sehr aufgewühlt im Ankerfeld. Wegen des starken Nordwindes, war es sehr wellig und krabbelig und die vielen Wassertaxis und Fähren trugen auch keineswegs zu einer Beruhigung bei.  Als angenehm empfanden wir es daher nicht wirklich hier am Ankerplatz. Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg mit dem Beiboot Richtung Poros, denn wir wollten Carmen und Florian von der SURI kurz Hallo sagen, um uns persönlich zu bedanken für die vielen Infos die sie uns über Sozialmedia über Licata, mitgeteilt hatten, ohne dass wir uns vorher schon einmal begegnet waren. Sie lagen mit ihrem Segelboot Suri am Stadtquai und prompt luden die beiden uns auf ein Erfrischungsgetränk ein (eigentlich wollten wir uns ja bei ihnen bedanken…hmm…aber vielleicht dann hoffentlich ein anderes Mal…). Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und entschieden uns für eine Pizzeria an der Hafenpromenade.

Zurück auf Adesso, wurde uns ziemlich schnell klar, dass das wohl keine erholsame Nacht werden würde. Der Wind war zwar inzwischen schwächer und die Wellen niedriger, aber der Bootsverkehr innerhalb der Bucht, der nahm nicht ab. Aus mehreren Richtungen war Musik zu hören, Hundegebell, Geschrei von Leuten… 😦  

Geschlaucht, müde und genervt starteten wir am nächsten Morgen in den Tag und hatten keine Lust noch länger hier in dieser hektischen Bucht vor Poros zu bleiben. Noch eine Nacht länger bleiben um Hydra zu besichtigen, nein, darauf konnten wir verzichten… diese Umstände sprachen also auch noch gegen einen Tripp nach Hydra…

So sind wir ganz auf die andere Seite der Bucht gewechselt, vor den Vydion Strand. Hier standen zwar auch schon einige Boote vor Anker, aber es war endlich ruhig…Die Nacht war dann auch sehr erholsam, was wir beide sehr begrüssten. Der herrliche Sonnenaufgang und das spiegelglatte Wasser waren der perfekte Start in den Tag.

Unser nächstes Ziel war eine Insel im saronischen Golf. Welche genau wir ansteuern wollten, hatten wir noch nicht entschieden. Beim Vorbeisegeln fiel mir auf der Ostseite der Halbinsel Methana dieser „Herzfelsen“ auf.

Da wir gelesen hatten, dass Egina und Agistri ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Athener und Charterer ist und regelmässig mehrere Fähren hin-und herfahren, entschlossen wir uns dazu, sofort weiter westlich, weg vom Haupttrubel und Anziehungsgebiet der Charterflotillen, nach einem ruhigen Ankerplatz zu suchen. Und wir wurden fündig. Auf der kleinen naturbelassenen, unbewohnten Insel Kyra, ankerten wir hinter einem Felsvorsprung und machten uns mit Landleinen vor einer riesigen Felswand fest.

Kurze Zeit später gesellte sich ein deutsches Segelboot zu uns, die aber, genau wie wir, die Ruhe suchten und niemanden störten. Am späten Nachmittag war dann aber leider Schluss mit unserer Oase der Ruhe, als eine Motoryacht, ein Daycharter, sich zu uns gesellte. Natürlich durfte laute Musik wieder nicht fehlen und der Alkohol floss in Strömen. Mit ihrem Jetski und anderen Wasserspielzeugen machten sie die Bucht unsicher und gingen uns total auf die Nerven. Warum ankern solche Leute in so einer ruhigen Bucht, wenn sie ohnehin nur rumschreien, laute Musik hören und Lärm machen…? Die Natur geniesst von denen doch ohnehin niemand! Dann könnten sie auch irgendwo vor einer Strandbar ankern und da ihre Schau abziehen…grrr… 😦

Als wir in der Nähe des Motorbootes entlang schnorchelten, fragte Guy die Crew, ob sie planen hier zu übernachten oder ob sie noch wegfahren…und wir waren richtig erleichtert, dass sie am Abend die Bucht wieder verlassen würden…ufff

Am späten Nachmittag gesellte sich noch ein Katamaran zu uns, aber auch die, waren auf der Suche nach Ruhe 🙂

Als die Besoffenen der Motoryacht kurz nach Sonnenuntergang wieder heil mit dem Jetski an Bord waren und wie ein Wunder keiner Verletzungen davon getragen hatte, fuhren sie endlich weg und Ruhe kehrte wieder ein. Der Abend und die Nacht waren richtig angenehm und erholsam. Am Morgen paddelte ich mit dem SUP rüber bis zu dem kleinem Strand, denn ich wollte die Insel ein bischen erkunden, wohlwissend, dass es hier wohl keinen Wanderweg gibt.

Der Aufstieg war echt anstrengend und wegen der vielen losen Steine, musste ich wirklich aufpassen, wo ich hintrat. Aber die Ruhe hier und vor allem die Aussicht waren natürlich wieder die Mühe wert.

Aber so ganz unbewohnt ist die Insel nicht, denn ich stand unter Beobachtung des Rotwildes. Mit respektvollem Abstand beobachtete ich die Tiere beim Fressen und bewunderte sie, wie elegant sie sich hier in diesem unwegsamen Gelände bewegten. 

Als ich einer ihrer Trampelpfade nach unten entdeckte,  wählte ich diesen für den Abstieg. Hier ging es bedeutend leichter, denn ich hatte mehr Trittfestigkeit und so kam ich ohne grössere Schrammen wieder unter an. Nach dem Frühstück hatten wir dann die ganze Bucht wirklich für uns alleine, denn beide Boote waren inzwischen weggefahren. Das finde ich jedes Mal total toll, wenn wir so ganz alleine in einer naturbelassenen Bucht stehen…kein Mensch weit und breit, nur Vogelgezwitscher und das Plätschern der Wellen. Ich unternahm mehrere lange Schnorcheltouren in dieser Bucht, denn hier gab es wirklich sehr viele Schwärme mit hunderten von kleinen Fischen. Da durchzuschwimmen ist einfach schön. Ausserdem war der ganze Meeresboden übersäht mit Einsiedlerkrebsen, denen ich auch stundenlang zuschauen könnte… Ich habe diese Zeit hier in der Bucht wirklich genossen 🙂

Leider konnten wir keine weitere Nacht hier verbringen, denn der Wind würde ab Mitternacht drehen und dann voll hier reinblasen. So fuhren wir am späten Nachmittag weiter in die geschütze Bucht vor Korfos.

Korfos ist eine autentische griechische Ortschaft mit ein paar Restaurants, zwei kleinen Supermärkten ohne Schnickschnack. Hier war nicht mehr viel los, schon ein bischen Nachsaisonstimmung, denn einige Lokale hatten schon ganz geschlossen. Im Sommer ist aber mit Sicherheit hier mehr los, denn es gibt SUP-, Kayak-, Bootsverleih und viele Sonnenschirme mit Liegestühlen. Wir verbrachten den Abend in der Taverne Papa George, wo wir sehr lecker zu abend gegessen haben. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg Richtung Korinthkanal, denn für die nächsten Tage war starker NO-Wind im saronischen Golf vorausgesagt und weit weniger auf der anderen Seite des Korinthkanals. Dass das nicht wirklich der Fall war und dies der Beginn eines 27 Stunden Törns sei, das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir konnten die Strecke bis zum Korinthkanal unter Segel zurücklegen. Eigentlich hatten wir geplant, in der Bucht nördlich des Kanaleingangs zu übernachten und die Kanaldurchfahrt war für 8 Uhr am Morgen geplant. Dann hatte Guy aber spontan die Idee, wir könnten ja auch jetzt sofort durchfahren, vorausgesetzt, wir bekämen die Erlaubnis. Da die Wettervorhersagen kaum Wind auf der Westseite des Kanals gemeldet hatten, konnten wir die Nacht auch genauso gut auf der anderen Seite des Kanals in einer Bucht nördlich des Ausgangs verbringen, so die Idee… So funkte Guy die Kanaltraffickontroll an und wir bekamen kurz darauf die Erlaubnis eine knappe Stunde später durchzufahren. Also liessen wir uns mit einem Fetzen Vorsegel ganz langsam Richtung Kanaleingang „driften“ um nicht zu lange Warteschleifen auf und ab fahren zu müssen.

Dann war es endlich soweit…“Adesso, you can enter“…

Wir hatten das Glück, den Kanal ganz für uns alleine zu haben. Wir waren das einzige Boot das jetzt durchfuhr.

Screenshot

Das machte die Durchfahrt noch beeindruckender. Freie Sicht nach vorne, freie Sicht nach hinten. Nur wir, ganz klein zwischen diesen gewaltigen, über 50 m hohen Felsen.

Der Arbeitsaufwand, diesen Kanal zu erbauen, muss enorm gewesen sein!

Nach dem Erdrutsch vom Februar 2021 musste der Kanal wegen Renovierungsarbeiten zeitweise ganz für die Schiffahrt gesperrt werden und auch heute, sind die Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen.

Das Ende der Befestigungsarbeiten ist für Januar 2026 geplant.

Als wir uns dem Ausgang näherten, merkten wir, dass wir zunehmend Wind von vorne hatten. Anfangs dachte ich mir noch nichts dabei, vielleicht ein lokales Phänomen hier im Kanal, vielleicht so eine Art „Sogeffekt“…

Aber als wir dann aus dem Kanal rausfuhren, bemerkten wir das aufgewühlte Meer. Die Wellen kamen genau von vorne und wir hatten über 15 Knoten Wind genau auf die Nase. Nicht gut, gar nicht gut! Da es so langsam mit Dämmern anfing, machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz. Wir ankerten schlussendlich vor dem langen belebten Sandstrand und der Strandpromenade von Loutraki. Wir glaubten uns in einem anderen Griechenland angekommen zu sein: lauter riesige Hotel-und Wohnungsanlagen, alles zugebaut, eine richtige Touristenstadt mit maximal vielen Leuten auf engstem Raum. Aber das war nicht das Schlimmste, das Unangenehmste waren die Wellen, die einfach nicht aufhören wollten, obschon mittlerweile der Wind schwächer geworden war. Während ich uns das Abendessen zubereitete, befasste Guy sich noch einmal mit der Wetterlage und bemerkte, dass viel weiter westlich im Eingang des Golfs von Korinth, den ganzen Tag über Starkwind herrschte…darum also die Wellen jetzt hier… das hatten wir übersehen als wir das Wetter überprüft hatten, so grossräumig hatten wir nicht geschaut… ja, aber jetzt waren hier und konnten es nicht mehr ändern. Nach dem Abendessen, als der Wind ganz abgeflautet war und Adesso quer in den Wellen lag, reichte es uns. Wir entschieden uns dazu die Nacht über weiter zu fahren, denn hier würden wir ohnehin kein Auge zu machen. Bis Mitternacht war Flaute gemeldet und dann Seiten-Rückenwind mit 12-14 Knoten. Das hörte sich ja nicht so schlecht an. Die Fahrt unter Motor war nicht angenehm da wir die Wellen immer noch genau von vorne hatten. Immer wieder wurden wir abgebremst und Salzwasser spritzte über unseren Bug hinweg. Dann stellte sich so langsam ein bischen Wind ein, so dass wir zeitweise mit dem Vorsegel weitersegeln konnten. Immer wieder wechselte der Wind jedoch von hinten backbord auf hinten steuerbord, so dass Guy gefühlt 20X das Vorsegel von einer Seite auf die andere wechseln musste. Dann wieder Flaute und dann 15 Knoten genau von vorne 😦

Gegen 2 Uhr drehte der Wind dann auf NO, so wie vorausgesagt. Aber nicht mit 12-14 Knoten, sondern mit 25-33 Knoten! Die Wellen wurden immer höher und kamen genau von der Seite. Mit mehr als zweifach gerefftem Vorsegel machten wir noch über 7 Knoten Fahrt. Es gibt definitv Schöneres als im Stockdunkeln unter diesen Bedingungen durch den Golf von Korinth zu segeln. Aber wir hatten keine andere Wahl als unsere Fahrt fortzusetzen, denn unter diesen Vorausetzungen irgendwo einen Ankerplatz suchen, das war für uns keine Alternative. Wir waren beide froh, als es gegen halb sieben so langsam etwas heller wurde und der Wind und die Wellen anfingen mehr auf hinten zu drehen.

Jetzt bemerkten wir, dass von links und rechts Segelboote aus den verschiedenen Ankerbuchten herauskamen. Die wurden wohl auch von dem Starkwind überrascht und hatten keine erholsame Nacht.

Allmählich näherten wir uns der Rio-Andirrio Brücke. 

Ich wäre gerne nach Nafpaktos gesegelt und hätte da einen Zwischenstopp eingelegt, aber da die Wellen genau in die Bucht reingingen, war daran nicht zu denken. So entschieden wir uns spontan zu einer Frühstückspause auf der gegenüberliegenden Seite vor dem Ort Kato Arachovitika. Die Umgebung war alles andere als schön, aber das Wasser war um Welten ruhiger. Eine Wohltat für die Sinne! Nach dem Frühstück entschieden wir uns, uns kurz für eine Stunde hinzulegen, denn keiner von uns beiden hatte in der Nacht schlafen können. Danach mussten wir aber weiter, denn auch hier hätten wir in der Nacht keinen Schutz mehr, wenn der Wind wieder dreht. So meldeten wir uns über Funk bei der Rio-Traffic an und baten um Infos wo wir unter der Brücke durchfahren dürfen. Wir bekamen den „south Channel“  zugeteilt. Ich war ein bischen aufgeregt, vor allem als Guy mich gefragt hat, ob ich sicher bin, dass ich die richtige Masthöhe angegeben habe. Ja, habe ich, aber haben sie es auch richtig verstanden? Hoffentlich reicht die Durchfahrtshöhe… Es war schon spektakulär, zumal wir bei über 25 Knoten Wind und mit über 7 Knoten Fahrt an den Pfeilern vorbei rasten. Aber alles ging gut.

So hatten wir innerhalb von 24 Stunden die zwei Wahrzeichen des Golfes von Korinth hinter uns gebracht: den Kanal von Korinth und die Rio-Andirrio Brücke. Wir flogen regelrecht weiter bis zur Einfahrt des schmalen Kanals der hoch nach Mesolonghi führt. Sobald wir im Kanal waren, war das Wasser ruhig, aber der Wind blies weiter mit über 20 Knoten als wir den Kanal hochfuhren, an den vielen kleinen Fischerhäusern der Lagune vorbei.

Als wir endlich hier in Mesolonghi geankert hatten, waren wir wirklich froh nach diesem  (ungeplanten)„Marathontörn“ an einem sicheren Ankerplatz angekommen zu sein. 

Das waren schlussendlich 107,7 Seemeilen in knappen 27 Stunden (Wartezeit vor dem Korinthkanal und Frühstückspause inbegriffen). 

Nach meiner Spagettisbolognese, genossen wir noch diesen schönen Sonnenuntergang und verschwanden kurz darauf in der Koje.

Nachdem wir unseren Schlaf nachgeholt hatten, besassen wir wieder neue Energie um Mesolongi zu erkunden. Der Ort konnte uns jetzt nicht in seinen Bann ziehen. Es gibt eine Fussgängerzone mit vielen Bars und Restaurants wo abends bestimmt viel los ist. Einige nette Ecken stechen hervor, so wie dieses Haus in einer schmalen Gasse mit der Kirche im Hintergrund.

Nach dem Mittagessen, widmeten wir uns der Entsalzung von Adesso die sehr dringend nötig war, denn die vorletzte Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen. Überall war Salz… Nach getanener Arbeit waren wir müde, aber zufrieden, denn Adesso fühlte sich wieder sauber an.

Den Abend liessen wir in einem modernen stylvollen Restaurant hier an der Hafenpromenade ausklingen.

Leider ist hier sehr viel heruntergekommen und ohne Charme. Viel Betonfläche, Überbleibsel aus der industriellen Vergangenheit dieses Hafens, aber dieses Restaurant und auch das Essen, waren top.

Heute morgen haben wir seid langer Zeit wieder unsere Klappräder ausgepackt und sind über den Fahrradweg, der durch die Lagune führt, bis zum Salzmuseum geradelt. Diesen Tipp erhielten wir von einem Segelbekannten, der hier in Mesolongi überwintert hat. Und wir sind ihm wirklich dankbar, denn das Museum war richtig interessant und hat uns gut gefallen.

Heute Abend testen wir wahrscheinlich das Marinarestaurant, das auch ganz lecker sein soll. Und morgen wollen wir dann weiter…  Richtung ionische Inseln.

Mehr dazu…dann im nächsten Blog.

Raymonde

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