Endlich in die Saison gestartet…

Wir hatten uns ja erhofft, unseren Winterhafen spätestens Mitte April verlassen zu können, aber es sollte schlussendlich Mitte Mai werden. Leider bedurften die verschiedenen Garantiereparaturen deutlich mehr Zeit als geplant. Ohne jetzt in die Details zu gehen, reihte sich eine Verzögerung an die nächste…entweder wurde ein falscher Artikel geliefert oder die Lieferung hatte Verspätung oder das Wetter spielte wieder nicht mit oder der Arbeiter musste zum Arzt oder hatte keine Zeit… Diese Ungewissheit wie lange sich die Arbeiten noch in die Länge ziehen würden und wann wir denn jetzt schlussendlich los könnten, das zerrte schon gewaltig an den Nerven. 

Guy erledigte noch ein paar restliche Arbeiten unserer To-Do Liste, so z.b. die Nähreparaturen an unserem Lasyback.

Anfangs versuchte er das ganze Stoffungetüm noch auf unserem Cockpittisch zu bändigen, wisch dann aber schlussendlich auf den Steg aus.

Diese Arbeit wollte er anfangs noch auf den kommenden Winter verschieben, aber da wir ja jetzt noch zusätzliche Wartezeit hatten, beschloss er diese Arbeit sofort noch in La Rapita zu erledigen. 

Ich nutzte die Zeit um ein paar Putzwartungsarbeiten an Adesso zu verrichten: Sitzpolster reinigen, Edelstahl polieren, Fenster der Kuchenbude reinigen und mit einem speziellen Mittel versiegeln usw.

Aber wir verbrachten uns die Zeit nicht nur mit Bootsarbeiten. Wir waren auch öfters bei Segelfreunden zum Essen eingeladen. So kamen wir zum Beispiel in den Genuss von Anja’s & Jens leckeren Tapas auf ihrem Katamaran 4Love.

An Ostern hatte Kerstin von der Flamingo zu einer „Stegparty Bring your own“ aufgerufen, wo alle Bootsleute unseres Steges eingeladen waren und jeder sein eigenes Getränk mitbrachte. 

Es war eine gute Abwechslung zum Hafenalltag, aber weder Guy noch ich, hatten das Bedürfnis lange anwesend zu bleiben, denn für uns waren es schon gefühlt zu viele Leute und das unbequemen Stehen mit dem Glas oder der Dose in der Hand, empfanden wir auch nicht so prickelnd.

Aber es sollte uns in dieser Zeit nicht an Gesellschaft fehlen, denn bei Monica und Peter waren wir natürlich auch wieder einmal herzlich eingeladen. Als wir dann abends so gemütlich beisammen auf unserer früheren Adesso sassen, genossen wir wieder dieses spezielle Ambiente mit dem indirekten Licht, dank den LED-Lichtern die Guy damals noch in Bruinisse installiert hatte. Und so wurde an dem Abend spontan bei einer Flasche Wein entschieden, dass wir solche LED-Lichter auch wieder auf unserer neuen Adesso möchten… und da wir ja jetzt noch unerwartet viel Zeit hätten, stand das nächste Projekt fest. 

Da Guy am nächsten Morgen seine Meinung nicht geändert hatte und noch immer motiviert war, diese „Baustelle“ anzugehen, wurde sofort das nötige Material online bestellt… drei Tage später wurde alles geliefert und Guy machte sich an die Arbeit. 

Und jetzt ist es soooo schön, auch auf unserer neuen Adesso 🙂

Drinnen haben wir nun die LED’s über dem Fussboden unter den Schränken und Sitzbänken und draussen oben an der Decke!!! 

Es sieht richtig toll aus, MERCI Guy! Das lange Warten hatte also auch etwas sehr Positives… 🙂

Ein weiteres gesellschaftliches Ereignis war der Hafenmarkt, wo jeder, der etwas zu verkaufen oder zu verschenken hatte, sich im Voraus anmelden und einen Tisch reservieren konnte. Als es klar war, dass wir bis zum Markttag Ende April noch nicht starten könnten, organisierte ich mir auch einen Verkaufstisch.

Und ich sollte die erste sein, die etwas verkaufte ;-)… der frühe Vogel fängt den Wurm :-)…

Die grossen Einnahmen machten wir jetzt nicht, aber ich war froh, denn so manch ein Artikel für den wir keine Verwendung hatten, wechselte gegen eine kleine Summe den Besitzer.

Im Mai begann das Wetter endlich etwas stabiler und wärmer zu werden und so durfte der eine oder andere ausgeprägten Spaziergang natürlich auch nicht fehlen. Ich machte eine ausgeprägte Wanderung als erst zum Mirador de la Guardiola hoch und von da aus weiter bis zum Torre del Moro.

Als ich wieder oben am Aussichtspunkt stand, beschloss ich in den nächsten Tage einmal früh morgens hier hoch zu wandern um den Sonnenaufgang von hier oben zu geniessen.  Das hatte ich mir schon länger vorgenommen, hatte es aber noch nie in die Realität umgesetzt. Am ersten Morgen an dem ein wolkenloser Himmel vorausgesagt war, machte ich mich um 6 Uhr auf den Weg. Es war früh… aber es hat sich wirklich gelohnt…dieser Ausblick über La Rapita mit diesen wechselnden Farben und dem Sonnenaufgang und dem Vogelgezwitscher im Hintergrund…herrlich…beeindruckend…

Monica war so begeistert von meinen Fotos, dass sie mich spontan fragte, ob ich auch mit ihr noch einmal hochspazieren würde, um den Sonnenaufgang zusammen zu geniessen. Gesagt, getan…ein paar Tage später genossen wir das Spektakel zusammen…eine bleibende Erinnerung…

So langsam fängt auch alles rundum das Hafengelände mit blühen an.

So lange waren wir ja noch nie hier im Hafen gelegen. Wir waren ja immer spätestens Ende April in die Saison gestartet. Doch, so langsam war ein Ende der Arbeiten in Sicht…wir hatten konkrete Lieferzeiten der restlichen Ersatzteile und die Werft war inzwischen auch bemüht, „unsere Baustelle“ als prioritär zu behandeln. Es ging jetzt endlich zügig voran.

So beschlossen wir uns noch ein letztes Mal mit Monica und Peter zum Abendessen zu verabreden… noch ein bischen „Quatschen“… schliesslich würden wir uns so schnell wohl nicht wiedersehen, da wir verschiedene Segelziele in dieser Saison verfolgen und wir nicht mehr gemeinsam hier in La Rapita überwintern werden… 

Das ist auch der Grund, warum ich La Rapita mit einem freudigen und trähnenden Auge verlassen habe. Wir planen nächsten Winter auf Sizilien zu überwintern, da wir diese und vielleicht nächste Saison Griechenland besegeln wollen. Ich habe mich hier in La Rapita richtig wohl gefühlt, es war wie unser zweites Zuhause. Es fiel mir schwer Abschied zu nehmen, viele Leute hier sind mir ans Herz gewachsen während der 3 Wintersaisons. 18 Monate sind dann schon eine lange Zeit, wo man sich hier eingelebt hat. Darum meinte Guy ja auch: „es wird Zeit, dass wir jetzt wegkommen, denn sonst wachsen wir hier fest“. Dass dies nicht nur im übertragenend Sinn zutraf, mussten wir kurze Zeit später an unserem Unterwasserschiff feststellen :-(…

Am 15.5 war es dann endlich soweit. 

Nach dem Frühstück machten wir uns so gegen halb 8Uhr auf den Weg. Links und rechts wurde uns zugewinkt und alles Gute gewünscht.

„Auf Wiedersehen“

Viele Leute haben wir hier kennengelernt, aber ob man sich wiedersieht…??? Freundschaften auf Zeit…

Und ob wir noch einmal nach La Rapita zurückkommen… das wissen wir auch noch nicht… das wird die Zukunft zeigen…

Einen letzen Blick zurück…

Unser erstes Ziel in dieser Saison: CABRERA im Süden von Mallorca

Mehr dazu…im nächsten Blog.

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