Arrivederci Sardinien, Bonjour Korsika 😉
Gestern haben wir uns von Sardinien verabschiedet mit Kurs auf Korsika. Eigentlich ein bischen früher als erwartet…aber dazu später mehr.
Meinen letzten Blog verfasste ich, als wir noch im Süden von Sardinien, in der Cala Malfatano vor Anker lagen. Hier waren wir mehrere Tage geblieben, denn zum Einen hat es uns hier sehr gut gefallen und zum Anderen bot dieser Ankerplatz sehr guten Schutz vor dem NW-Wind. Nach ein paar Tagen drehte er aber immer mehr auf Süd, so dass diese Bucht keinen guten Schutz mehr bot. Also war dies der Zeitpunkt, uns von Cala Malfatano zu verabschieden. Wir entschlossen uns den konstanten etwas stärkeren SO-Wind zu nutzen um die grosse Bucht von Cagliari auf einen Schlag zu durchqueren und ein Ankerplatz nördlich des Capo Carbonara (der Name macht Appetit…) anzusteueren. Wir kamen grösstenteils gut voran und konnten die ganze Strecke unter Segel bestreiten. Am späten Nachmittag umrundeten wir den Capo Carbonara.

Wir liessen den Anker vor einem langen Sandstrand fallen aber schnell war uns klar, dass es uns hier nicht gefällt. Eine Hotelanlage und Strandbar neben der anderen… Ich fuhr schnell mit Chico an Land, damit er sich nach der langen Fahrt erleichtern konnte und dann hiess es wieder Anker auf. Es war zwar schon kurz vor 19 Uhr, aber wir beschlossen noch eine gute halbe Stunde dranzuhängen um weiter Richtung Norden eine ruhigere Bucht anzusteueren. Kurz vor 20 Uhr kamen wir dann in der Cala Pira an, eine kleine Bucht mit schönem weissen Sandstrand und einer kleinen Ferienanlage eingebettet zwischen vielen Palmen dahinter. Hier gefiel es uns definitiv besser und hier bestand auch die Chance, dass keine Discomusik bis in die späten Morgenstunden die Bucht beschallt.

Eigentlich wären wir auch noch einen Tag länger hier geblieben, aber unsere Freunde von der Lilikoi ankerten in einer Bucht etwas nördlicher. Da die beiden einen anstrengenden Segeltag hinter sich hatten, entschlossen wir uns dazu zu Ihnen zu fahren. Südlich vom Capo Ferrato ankerten wir kurze Zeit danach neben Ihnen und es stand einem Treffen und einem kühlen Glas Wein nichts mehr im Wege. Wir verbrachten einen sehr angenehmen Nachmittag und hatten uns natürlich wieder genug zu erzählen.

Während des Morgenspazierganges schoss ich dieses schöne Erinnerungsfoto: Lilikoi und Adesso nebeneinander.


In den letzten zwei Jahren haben wir uns schon mehrmals getroffen, zuerst in Portugal, danach in Spanien, den Balearen und jetzt auf Sardinien. Immer wieder kreuzten sich unsere Wege. Wo und wann wir uns das nächste Mal wiedersehen…keine Ahnung? Vielleicht in Griechenland, denn die nächsten paar Saisons wollen die beiden da unterwegs sein…und das ist mittelfristig ja auch unser Ziel…mal schauen 😉
Am Morgen nahm Lilikoi Kurs Richtung Süden und wir blieben noch einen weiteren Tag vor Ort. Am nächsten Tag dann nahmen auch wir den Anker hoch, unser Ziel Arbatax, weiter Richtung Norden. Denn so langsam wurde es wieder Zeit den Kühlschrank und Dieseltank zu füllen.

Die Bedingungen waren perfekt für unser Leichtwindsegel und so gleitete Adesso sehr zügig an der Küste entlang Richtung Arbatax. Hier ist es nicht wirklich schön, aber es gab ein Lebensmittelgeschäft, ein paar Restaurants und eine Tankstelle. Also alles, was wir jetzt benötigten.

Am Abend genosssen wir einen leckeren Burger und anschliessend ein italienisches Gelati zum Nachtisch (Danke Katja, es war sehr lecker:-) )
Zufällig entdeckten wir auf dem Rückweg zum Beiboot das Hinweisschild „Rocce Rossi“, dem wir prompt folgten und so diese spektakulären roten Felsen entdeckten. Das rötliche Licht der untergehenden Sonne verstärkte noch ihre Farbe. Toll.



Morgens, als es noch windstill war, fuhren wir zur Tankstelle und anschliessend an der spektakulären Felsenküste entlang Richtung Norden. Leider mussten wir die ganze Strecke motoren, aber die Eindrücke waren spektakulär.
Als erstes kamen wir an den Felsen Pedra Longa vorbei.


Die Felsenküste ist wirklich atemberaubend.

Wir fuhren weiter bis zur bekannten Cala Goloritze mit den Felsen „Le figlie della aguglia“.

Leider ist dieser Küstenabschnitt sehr bekannt und so tummeln hier sich unzählige Motorboote und Tourischiffe. Daher zogen wir es vor die Felsen zu bestaunen und dann aber weiter zu fahren. In diesem Bootechaos wollten wir nicht bleiben. So fuhren wir weiter an der Küste entlang und ankerten schlussendlich in der Cala Luna.

Hier herrschte zwar auch noch der totale Wahnsinn aber inzwischen war es schon 14Uhr vorbei, und so nur noch eine Frage der Zeit bis das Feld der Motoboote sich langsam lichtet und die letzte Tourifähre ihre Gäste am Strand abholt. Ab 19 Uhr teilten wir uns dann die Bucht nur noch mit ein paar weiteren Segelbooten. Die vielen Schwalben trauten sich wieder aus den Höhlen heraus, es war Ruhe eingekehrt. Die Nacht war leider nicht wirklich erholsam, denn es kam ein sehr unangenehmer Schwell in die Bucht rein und da kaum Wind herrschte, lag Adesso fast die ganze Zeit seitlich in den Wellen. Fröhlich munter schüttelten die kleinen Wellen uns die ganze Nacht hin und her und klatschten gegen die Rümpfe. Naja, aber das ist halt der Preis den man bezahlen muss, wenn man in so einer, doch eher ungeschützen Bucht, übernachtet. Beim Morgenspaziergang verflog die Müdigkeit als ich durch die Höhlen und das Flussdelta schlenderte und diese tollen Bilder schoss.




Dieses super schöne Foto von Adesso 🙂 gefällt mir besonders gut.

Am nächsten Tag war es noch immer windstill und so motorten wir weiter bis zum Capo Camino und ankerten vor der Spiaggia delle Dune. Hier hatten wir guten Schutz vor dem südlichen Schwell und auch vor dem stärkeren SO Wind der für die kommende Nacht angekündigt war. Diese naturbelassene Bucht mit ihrem langen Sandstrand und den Dünen dahinter gefiel uns sehr gut.

Hier konnte ich unbekümmert mit Chico am Strand und durch die Dünen spazieren gehen.

Nach zwei Tagen drehte der Wind aber wieder auf West und so beschlossen wir weiter Richtung Norden bis in die Bucht Cala Girgolu zu segeln. Kurz bevor wir Kurs auf Cala Girgolu nahmen, kamen wir am Capo Coda Cavallo und an unseren alten Wegpunkten vorbei, als wir mit meiner Mutter hier unterwegs waren. Somit schloss sich der Kreis. Wir hatten Sardinien umrundet.

In Cala Girgolu ankerten auch Bernd und Cerstin, unsere Stegnachbarn von Cartagena mit ihrem Segelboot. Das letzte Mal hatten wir die beiden letzten Sommer auf Ibiza getroffen. Natürlich trafen wir uns auf ein Glas Wein und tauschten Neuigkeiten und Pläne aus. Leider haben wir es versäumt ein Erinnerungsfoto zusammen zu machen, aber vielleicht kommen uns die beiden im Winter einmal in La Rapita besuchen, dann werden wir das nachholen.. mal schauen…
Am kommenden Morgen gings relativ zügig los, denn wir wollten die 10-20 Knoten SO Wind nutzen, die für den ganzen Tag angekündigt waren, um Strecke weiter Richtung Norden zu machen. Denn jetzt, wo wir Sardinien umrundet hatten, verspürten wir beide den Drang so schnell wie möglich nach Korsika zu segeln um hier viele neue schöne Buchten zu erkunden. Eigentlich hatten wir geplant bis in den Norden von Sardinien zu segeln und dann am kommenden Tag weiter.

Aber da wir echt sehr flott weiterkamen, teilweise über 8 Knoten Fahrt machten und der Wind konstant weiterblies ohne zu schwächeln, entschlossen wir uns, als wir am Capo d’Orso vorbeisegelten, unseren Kurs Richtung Korsika abzuändern. Nach weiteren 4 Stunden fiel unser Anker in der wunderschönen naturbelassenen Bucht vor der Plage de Stagnolu. Begeistert schoss ich gestern abend diese tollen Fotos.




Die Landschaft mit ihren spekatulären Felsformationen erinnern mich an Cala Garibaldi. Das Wasser ist glasklar und es gibt viele verschiedene Fische. Zwar alle noch ziemlich klein, aber eine tolle Artenvielfallt. Beim Schnorcheln hatte ich heute morgen das Glück eine Sepia zu entdecken, welcher ich lange beim Fressen zusah. Wow! Morgen werden wir ziemlich sicher auch noch hier bleiben und weiter auf Schnorchel- und Kayakentdeckungstour gehen. Dann geht’s weiter Richtung Norden, an der Westküste Korsika’s entlang.
Bis dann
Raymonde