Alghero

Wie ich in meinem letzten Blog geschrieben habe, hat uns die Ankerbucht von Porto Ferro wirklich sehr gut gefallen und wir haben die Tage dort vor Anker richtig genossen. Doch es stand nicht nur „Dolce far niente“ auf dem Programm, sondern auch Bootspflege. Vor ein paar Tagen hatte Guy bemerkt, dass sich eine Naht am Lazyback (darin wird das Grosssegel verstaut) gelöst hatte. Wir mussten aber auf ruhige Wetterbedingungen warten, bevor wir diese Bausstelle in Angriff nehmen konnten. 

Ich schreibe zwar jetzt „wir“, aber eigentlich hat vor allem Guy die ganze Arbeit gemacht. Ich habe nachher nur geholfen, die Lazybacks wieder anzubringen und das Gross wieder darin zu verstauen. Währendessen habe ich dafür gesorgt, dass unser Bad wieder in neuem Glanz erscheint, auch dafür brauche ich ruhige Bedingungen, denn bei Wellen mag ich nicht so gerne in der Dusche rumturnen 😉

Die fast 24 Grad Wassertemperatur hat uns zusätzlich dazu ermutigt uns der Reinigung des Unterschiffs zu widmen. 

An dem einen Tag hat Guy den Backbordrumpf und die Propeller von den Muscheln und Algen befreit, am anderen Tag, habe ich mich um den Steuerbordrumpf gekümmert. Alles, was wir mit Maske und Schnorchel erreichen konnten, hatten wir schon vorher grösstenteils gesäubert. Um den restlichen tiefergelegenen Rumpf und die Kiele und Ruder zu säubern, nutzen wir unser Freediver Tiefschnorchelgerät. Hiermit geht die Unterschiffsäuberung auf jeden Fall viel flotter voran, aber anstrengend ist es trotzdem…und fertig sind wir noch nicht…

Aber der Unterschied ist deutlich und Adesso ist inzwischen auch keine schwimmende Muschelzüchterei mehr 😉

Unsere nächste Etappe führte uns an der imposanten Felsenküste des Parco Naturale Regionale di Porto Conte und der Cap Capo Caccia vorbei. 

Den ersten Teil mussten wir leider motoren, weil wir den Wind genau auf die Nase bekamen, aber den zweiten Teil konnten wir unter Segel bestreiten.

Unsere nächste Ankerbucht weiter südlich, war die Bucht Spiaggia del Lazzaretto. Hier fanden wir erstmal Schutz vor den westlichen Wellen. Hier gefiel es uns aber nicht besonders gut und der Ankergrund, hauptsächlich Gestein und Posidonia (Seegras), war auch nicht sehr vertrauenserregend. Die grosse Sandfläche, auf der wir eigentlich geplant hatten zu ankern, war grossflächig abgesperrt, so dass nur ein paar kleine Sandflächen übrig blieben. So entschieden wir uns im Hafen von Alghero nachzufragen, ob sie noch einen Platz für Adesso hätten, denn wir wollten gerne die Altstadt von Alghero besichtigen, lecker Essen gehen und uns mit Marc, einem langjährigen Bekannten treffen, für den Sardinien seit Jahren sein zweites Zuhause ist. Wir hatten Glück und bekamen den letzten Platz bei SER-MAR MARINE. Frederico, der hier die zwei Stege leitet, ist ein sehr netter älterer Italiener, der wirklich alles dran setzt, dass man sich hier sofort angekommen, „in einer Gemeinschaft“ fühlt, ein bischen Campingfeeling kommt hier auf, sofort ist man mit den Stegnachbarn im Gespräch… war nett, für ein paar Tage 😉

Hier die Sicht von unserem Liegeplatz auf Alghero und das Riesenrad.

Nein, wir haben uns inzwischen kein Einhorn angeschafft… das stand bei unseren Stegnachbarn auf dem Dach 😉

Alghero ist eine schöne kleine Altstadt mit vielen Restaurants, Bars und Shops, vor allem Souvenirläden mit Schmuck aus roten Korallen, die typisch für diese Gegend sind. Wir schlenderten durch die vielen kleinen Gassen und an der Festungsmauer entlang und genossen natürlich auch eine typische italienische Pizza mit Ichnusa.

Die Altstadt ist nicht sehr gross und nach einem Nachmittag hatten wir das Gefühl alles gesehen zu haben. Wir blieben zwei Nächte hier im Hafen. Am zweiten Tag nutzte ich die Gelegenheit unser Proviant an Bord wieder aufzufüllen, denn hier gab es mehrere gut sortierte Supermärkte. Mittags besuchte uns Marc auf Adesso. Wir zeigten ihm unser schwimmendes Zuhause und erklärten ihm, wie wir unser Leben auf dem Boot so gestalten. Anschliessend lud Marc uns noch auf einer angenehmen Terrasse zu einem leckeren Mittagessen ein..DANKE 🙂

Wir verbrachten ein paar sympatische Stunden zusammen und es war nett sich hier wiedergetroffen zu haben.

Seid gestern sind wir jetzt in der Bucht Cala Torre del Conte vor Anker. Hier haben wir heute schon ein paar Gewitter und Regen abgewettert. Irgendwie will sich das Wetter einfach nicht beruhigen. Im Moment scheint zwar wieder die Sonne, aber es donnert noch immer um uns herum. Ab morgen ist dann während zwei Tagen stärkerer Wind (und Wellen) aus Nordwest vorausgesagt, so dass wir sicher noch ein paar weitere Tage hier in der Bucht oder in der Nachbarbucht von Alghero Schutz suchen werden, bevor wir wieder aufbrechen werden um Sardinien weiter Richtung Süden zu erkunden.

Wie es dann weitergeht…im nächsten Blog

Raymonde

Ein Kommentar

  1. Richtig schöne Bilder. Danke, dass Ihr Euch so viel Mühe gebt, uns an Eurem Abenteuer (Leben) teilnehmen lässt. Wir kommentieren zwar nicht alles, lesen uns aber alle Blocks mit Freude durch.
    PS: Eine wirklich gute Pizza muss einen dicken Rand haben (siehe Bild).
    Monika und Peter

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