Cala de Gata – Puerto de Garuccha

Mein letzter Blog endete mit den Zeilen, dass wir auf dem Weg in eine, an der Ostseite des Golfo Almeria gelegen Bucht, seien…in der Hoffnung hier Schutz vor Wellen und Wind aus Ost zu finden. Die Cala de Gata, umschlossen von Felsen, erschien uns ganz passend. Den Nachmittag verbrachten wir relax vor Anker, gingen ein bischen schnorcheln und genehmigten uns einen Sundowner bevor ich uns das Abendessen zubereitete. Bevor die Sonne unterging, fuhr ich noch einmal mit Chico mit dem SUP zum Strand. Soweit alles ganz gemütlich…

Das sollte sich dann aber so gegen 2 Uhr in der Nacht ändern. Wir können uns nicht so richtig erklären warum, aber die Wellen schienen förmlich hinter den Felsen Richtung Strand abzubiegen. Vor der Hauptrichtung der Wellen wären wir hier eigentlich ganz gut geschützt gewesen (was ja auch den ganzen Nachmittag und Abend der Fall war), aber ab 2 Uhr war an Schlafen nicht mehr zu denken. Adesso sprang auf und ab, alles klapperte und klimperte. Da half es auch nichts, den Kopf unter das Kissen zu legen 😦 Dann liegen die Nerven schon richtig blank und in genau diesen Momenten fragt man sich, warum man sich das Bootsleben eigentlich antut…

Sobald es ein bischen hell wurde, machte ich uns ein kleines Frühstück, fuhr noch schnell mit Chico rüber zum Strand und dann verloren wir hier keine Zeit mehr und lichteten schnellstmöglich den Anker. Wir wollten einfach nur aus diesem Gewackel raus…weg…!

Das Positive an dem Ganzen war, dass wir jetzt richtig früh dran waren, denn unser Ziel war das 38 Seemeilen entfernte Garuccha. Hier steuerten wir den Hafen an, denn die Wettervorraussagen meldeten Starkwind aus Ost für die kommenden 2-3 Tage. 

Im Hafen von Garuccha angekommen hatten wir ein bischen Mühe den Marineiro zu erreichen und einen Meldesteg gibt es hier auch nicht. Aber nach mehreren Versuchen meldete sich dann doch jemand per Funk…aber nur auf Spanisch…Doch irgendwie verständigten wir uns und nach kurzer Zeit lag Adesso an seinem Liegeplatz. 

Foto vom 10.10.21 von Adesso gefunden auf Vesselfinder, Hafen Garuccha

Inzwischen sind wir vier Tage hier in Garuccha. Die ersten zwei Tage lagen wir richtig ruhig hier.  Wir erkundeten am Samstag die Strandpromenade die bis zur Laguna del Rio Antas reicht und am Sonntag den Ortsteil Garuccha. 

Laguna del Rio Antas

Garuccha ist jetzt nicht unbedingt eine sehenswerte Stadt, aber hier kann man es dann doch sehr gut ein paar Tage aushalten. Es gibt viele Restaurants und Bars und einen grossen gut sortierten Supermarkt und sogar einen Bioladen, so konnte ich unseren Müsliproviant wieder aufstocken. 

Am Montag war es dann leider Schluss mit der Ruhe. Der Lärm der angrenzenden Sandverladestation im kommerziellen Teil des Hafens und die ständig anbrausenden Lastwagen rissen uns unsanft ab 6 Uhr morgens aus dem Schlaf. Den ganzen Tag über kam ein Lastwagen nach dem anderen, voll beladen mit Sand, um den riesengrossen Stahlgiganten zu befüllen der hier längsseits am Steg lag. Wirklich auf Hochtouren wurde bis spät abends gearbeitet, damit das Schiff noch gestern abend auslaufen konnte. Heute ist nämlich der 12. Oktober und spanischer Nationalfeiertag. Ausser dass die Geschäfte alle geschlossen sind und mehrere besser gekleidete Leute an der Strandpromenade entlanglaufen, haben wir bis jetzt noch nichts von Feierlichkeiten mitbekommen. Vielleicht kommt ja noch heute abend eine ungeahnte Überraschung, aber ehrlich gesagt, rechnen wir nicht damit. Wir hoffen es auch ehrlich nicht, denn eigentlich wollen wir heute früh ins Bett, denn letzte Nacht war leider auch sehr unentspannt und unangenehm und wir machten wieder kein Auge zu. Irgendwie kam wieder gegen Mitternacht eine Welle ins Hafenbecken rein und verursachte ein furchtbares Gerucke und Gewackele bei allen Booten. Wir versuchten mitten in der Nacht die Seile noch strammer zu ziehen und brachten zusätzliche an, aber leider ohne den gewünschten Erfolg. Wieder einmal machten wir fast kein Auge zu…das nervt!

So hoffen wir, dass wir diese Nacht endlich wieder einen erholsamen Schlaf finden werden…wenigstens bis die Lastwagen morgen gegen 6Uhr wieder angebraust kommen. 

Morgen soll es dann auch weiter nördlich gehen…gegen Mittag wollen wir aufbrechen.

Bis dann

Raymonde

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